Ashura aus Frankreich debütieren mit "At the Dawn of your Deterioration" auf eindrückliche Weise und dürften mit diesem Werk einige Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Langsam wird mir die Flut an bemerkenswerten Bands aus der Grande Nation etwas unheimlich. Ist in Westeuropa ein neues Metal-Mekka am entstehen?

Das Quartett agiert in der Schnittmenge von Ami Death, Schwedentod und Thrash. Brutalität und Melodie stehen also gleichberechtigt nebeneinander und auf Abwechslung wird viel Wert gelegt. Dass der eine oder andere Übergang noch etwas erzwungen wirkt, ist nicht weiter schlimm, denn die ungestüme Spielfreude reisst einen mit. Seien es komplexe Hochgeschwindigkeitsparts, Stakkatoriffs oder virtuose Soli: Ashura beherrschen ein ansehnliches Spektrum an Ausdrucksformen. Auch wohlklingende akustische Gitarren sind zwischendurch zu vernehmen ("Shade of Madness") und beinahe neoklassische Arpeggiobögen verzücken des Gitarristen Ohr ("Waiting for Armagedon"). Das Death Cover "Crystal Mountain" ist gar nicht schlecht gelungen, auch wenn ich es als relativ unnötig empfinde.

Produktionstechnisch besteht noch ein deutliches Verbesserungspotenzial. Der Mix klingt etwas unausgewogen und die Gitarren hätten ruhig ein wenig fetter ausfallen dürfen. Ansonsten lässt es sich mit dem Sound aber durchaus leben.

Ashuras Erstling ist nicht immer hochpräzise und manchmal etwas chaotisch, aber der positive Eindruck überwiegt bei weitem. Empfehlen kann ich "At the Dawn of your Deterioration" allen, die nebst dem aggressiven Geknüppel auch der Melodie zugetan sind und ausserdem das eine oder andere Gitarrensolo vertragen.

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Thundering Records

Veröffentlichung

9/2005

Format

CD

Land

Genre

Death Metal