Aufgrund des ziemlich bescheidenen Covers und der Selbstkategorisierung als "Swedish Death Metal" hatte ich anfangs einen mehr oder minder schlechten Vertreter eben jener – mittlerweile zur reinsten Trendbewegung verkommenden – Stilrichtung erwartet. Doch diese Ungarn haben mich in diesem Denken nicht bestätigt, sondern es eindrucksvoll widerlegt. Eigentlich gebe ich nicht unbedingt viel auf "Soundcheck-Gewinner" und war deshalb auch etwas voreingenommen von der stolzen Bekennung, den ländlichen Metal Hammer-Soundcheck geknackt zu haben. Völlig unbegründet, wie sich bereits nach der ersten Rotation herausstellte.

Aber um nicht noch weiter abzuschweifen sei einmal vorweg genommen, dass diese Band entgegen der Selbsteinschätzung absolut nichts mit schwedischem Death Metal am Hut hat. Vielmehr bietet man einen druckvollen Death / Thrash Mix, der mit einer wunderbar differenzierten und abwechslungsreichen Ader, sowie zahlreichen Ohrwurm-Melodien seinen ungestüm kreativen Facettenreichtum offen legt. Eine Death / Thrash Salve jagt die nächste und über allem steht der heiser aggressive Gesang von István Cseh. Aus der Breiten Masse der hervorragenden Songs stechen vor allem "Spirit Unseen, Body Unknown", "Why The Vultures Cry?" sowie "One More Lie" hervor, die den absoluten Höhepunkt von "Open The Casket, Enter The Garden" markieren. Ganz besonders hervorzuheben ist dabei der trocken sägende Bass, welcher entgegen der Norm eine wirklich angenehme Präsenz zeigt. Auch klanglich ist alles absolut professionell und sehr druckvoll arrangiert.

Was soll man dazu noch sagen. Ich kann nur eine uneingeschränkte Kauf-Empfehlung aussprechen. Jeder der nichts neues, aber dennoch eigenständiges erwartet, wird mit "Open The Casket, Enter The Garden" nichts falsch machen. Ein absoluter Geheimtipp.

Albuminfo

Punkte

 

4/5

Label

Metal Age Productions

Veröffentlichung

4/2006

Format

CD

Land

Genre

Death Metal