Die besprochene Scheibe hat seltsamerweise erst jetzt den Weg auf den Plattenteller der Schwermetall Redaktion gefunden. Seltsam daher, weil die "Vomicide Volontair" doch bereits vor drei Jahren das Licht der Welt erblickt hat. Scheinbar fristete dieses Werk bis jetzt aber eher ein Schattendasein…

Dieser Tonträger lässt sich in vier Teile aufsplitten. Die Stücke Nummer eins bis drei wurden im Jahre 2001 aufgenommen. Die Lieder vier bis 17 entstammen einer weiteren Studiozeit aus dem Jahre 2002. Nummer 17 und 18 sind Konzertaufnahmen (Sursee 2001) genau wie die letzten 4 Stücke (Lausanne 2002). Obwohl dies das eigentliche Debüt sein soll, hat die Kompilation irgendwie den Geschmack einer lieblos zusammengestellten Retrospektive. Der Eindruck verstärkt sich beim Lauschen der Schallwellen. Die Qualität würde ich als mies beschreiben, besonders die Konzertmitschnitte erinnern an x-fach kopierte und daher total degenerierte Bootlegs.

Derber, mit Todesblei verschmutzter Grindcore wird geboten. Die Lausanner Formation vereint alles, was dieses Genre ausmacht: Spass, Geschwindigkeit, Abgefahrenheit und Kreativität. Doch leider werden durch die massiv verzerrten Instrumente und die total verwaschene Aufnahmequalität die Klänge so vergewaltigt, dass die Platte schlussendlich beinahe eintönig und fade daherkommt. Ich bezweifle jedenfalls, dass dadurch beim Hörer beziehungsweise der Hörerin Begeisterungsstürme ausgelöst werden.
Der Gesang ist variabel gehalten, man versucht sich an allen gängigen Arten. Männlein und Weiblein wechseln sich zudem am Mikrophon ab, Gerbophilia hätte aber weit mehr aus dieser Besonderheit herausholen können.

"Vomicide Volontair" ist definitiv nichts für Hochglanzmagazinleser. Zudem scheint das Quintett auch politische Ziele zu verfolgen. Fleisch ist jedenfalls Tabu, und man hätte wohl gerne auch eine neue Weltordnung. Mir soll’s recht sein, aber wegen Gerbophilia werde ich bestimmt nicht auf eine feine Olma Bratwurst, natürlich ohne Senf, verzichten!

Albuminfo

Punkte

 

2/5

Label

Blutwurscht Production

Veröffentlichung

4/2006

Format

CD

Land

Genre

Death Metal