Die aus Mexiko stammenden, technischen Death Metaller von Hacavitz dürften hierzulande kaum einen grossen Bekanntheitsgrad innehaben. So ging dem vorliegenden Silberling bloss eine selbst betitelte EP voraus, welche jedoch nur in limitierter Auflage auf Vinyl und Kassette veröffentlicht wurde. "Venganza" stellt also den ersten Versuch dieser Formation dar, sich ausserhalb des lokalen Untergrunds einen Namen zu erspielen.

Schon nach den ersten Takten wird klar, dass der technische Death Metal der drei brasilianischen Brüder von Krisiun die Haupt-Inspirationsquelle für die Musik von Hacavitz darstellt. Dies kann man sowohl von den musikalischen Eigenschaften, wie auch von der produktionstechnischen Umsetzung behaupten. Doch von einer langweiligen Kopie ohne eigene Ideen kann man hier keinesfalls sprechen, so sind vor allem in der Gitarrenarbeit Unterschiede klar erkennbar. Zwar könnten sich ein Grossteil der auf "Venganza" verwendeten Riffs, auch auf einem Krisiun Album befinden, von diesen aber einmal abgesehen gibt es auch sehr gute, eigene Ideen. Beispielsweise des Stücke "old Rancor" schafft es gegen Ende hin, durch die langsamer eingesetzten Gitarren eine packende, düstere Stimmung zu erzeugen. Eine Erwähnung verdient auch die gesangliche Leistung. Die stimmliche Gestaltung seitens Herrn Buonnano klingt immer schön brutal und – das haben die Krisiun vorraus - abwechslungsreich. Was diese Gruppe noch auszeichnet, ist der verdammt flotte Schlagzeuger. Es wird eine unheimliches Tempo vorgegeben, das mich immer wieder über die Potentiale die in einem menschlichen Körper schlummern staunen lässt. Eine gute Technik ist jedoch nur etwas wert, wenn sie geschickt eingesetzt wird - hier passiert dies zweifellos. Zwar wird das ganze Album durchgeballert, trotzdem wurde nicht vergessen den Rhythmus dynamisch zu halten, um das Interesse des Hörers auch längerfristig binden zu können.

Da auf diesem Album objektiv gesehen alles richtig gemacht wurde, ist es Schade, dass es einer subjektive Betrachtung nicht ganz so gut standhält. Das Problem dieses Album ist, dass sich keine richtigen Knaller finden lassen, die für eine neue Band bei Etablierungsversuchen sehr wichtig sind. Live wird diese Musik aber trotzdem hervorragend funktionieren, wenn sie so einwandfrei wie auf diesem Tonträger vorgetragen werden kann.

Es bleibt also "nur" bei einem guten Album, welches nicht repräsentativ für das Können dieser Mexikaner gesehen werden kann, schade. Falls es Hacavitz jedoch gelingt ihre eigenen Ideen - die schon im Ansatz einiges hermachen - weiter auszubauen und zu verfeinern, steht diesem Quartet eine verheissungsvolle Zukunft auf den Death Metal Schlachtfeldern dieser Welt bevor.

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Moribund Cult

Veröffentlichung

5/2006

Format

CD

Land

Genre

Death Metal