"Grindcore Deluxe" - Das ist wohl etwas hoch gegriffen, aber in etwas abgeschwächter Form durchaus vertretbar. Yog fühlen sich vornehmlich dem klassischen Grindcore à la Napalm Death & Co verbunden, sehen sich moderneren Core Einflüssen allerdings auch nicht abgeneigt. So werden auf dieser rund 15-minütigen MCD auch Gitarrenspielereien in der Art solcher Math- / Prog-Core Visionäre wie The Number Twelve Looks Like You eingebunden.

Die Songs sind dabei durchaus abwechslungsreich und differenziert und werden von dynamischen Tempowechseln dominiert. Leider jedoch kann das hohe Niveau, welches am Anfang durch den genialen Titelsong vorgelegt wird nicht über die ganze Spieldauer gehalten werden, denn besonders zum Ende hin hapert es doch ziemlich an der Qualität. Schon das nachfolgende "Dark Bliss" hat Schwierigkeiten, sich seinem Vorgänger ebenbürtig zu präsentieren. Zu oft schweift man ab in primitive Prügel-Gefilde, welche die zuvor aufgebaute Spannung zu vernichten drohen. Auf der anderen Seite wird dieses Defizit durch die hohe Variationsspanne ein Stück weit wieder gut gemacht, da durch vereinzelt eingeschobene Slow-Mo- und Staccato-Rhythmen eine durchaus reizvolle Wechselwirkung entsteht. Yog agieren meistens weder übermässig technisch, noch zu primitiv, sondern halten ein angenehmes Gleichgewicht zwischen Beidem. Das macht die Songs ein gutes Stück nachvollziehbarer, was in diesem Genre leider absolut nicht üblich ist.

"Grindcore Deluxe" erscheint zwar noch etwas unausgegoren, aber dennoch sollte man sich den Namen dieser schweizerischen Grindcore Kapelle noch eine Weile im Hinterstübchen behalten, anstatt ihn sofort aus dem Gedächtnis zu verbannen. Sofern Yog noch an ihrem Songwriting arbeiten und einige Ungereimtheiten ausmerzen, kann aus ihnen noch einiges werden.

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Eigenproduktion

Veröffentlichung

6/2006

Format

CD

Land

Genre

Grindcore