Lo-Ruhamah war die erste Tochter irgendeines alttestamentarischen Prophetenheinis namens Hosea und steht als Zeichen für den Verdruss, welche die Israelis erleiden müssten, als sie nicht mehr nur dem einen und ach so allmächtigen Obergott folgen wollten. Die Alarmglocken des Christensensors sind bei Lo-Ruhamah also zum Dauerläuten verdammt. Doch was haben die drei Herren aus Missouri musikalisch zu bieten?

Nicht nur biblische Exzesse stellen einen wesentlichen Bestandteil von Lo-Ruhamah dar. Die Amis beschäftigen sich allgemein sehr gerne mit Märchen: Donald Duck stand definitiv Pate, als der Trupp beim Mixen die Kreischstimme verzerren wollte und dabei die berühmteste Ente der Welt imitierte. Hier begegnen wir dem ersten, aber einzig wirklich tiefen sprichwörtlichen Griff ins Klo. Dank dem beiläufigen Einsatz sauberer Gesänge und einer Portion ordentlichen Black / Death Metal hält sich die Katastrophe aber in engen Grenzen. So offenbaren die Laserrillen eine Mischung aus Melodie, akustischen Abstechern und nahrhaften Schwarzstahlattacken, ohne aber die Neigung zur Harmonie je ganz zu vernachlässigen. Den Amis gelingt es durch Tempo- und Lautstärkenwechsel eine überraschend dichte Atmosphäre zu erschaffen, die von einem ordentlichen Songwriting und technischem Können leben. Bisweilen verliert sich der Trupp aber in langatmigen Akustikpassagen nahe des Post-Rocks oder Folks, die mir in ihrer schräg-skurrilen Art und vor allem in dieser Länge nicht wirklich munden wollen.

Prominent glamourös stellt sich "The Glory Of God" also nicht dar, dennoch gilt: Für christliche Metaler, die schon lange auf der Suche nach einem einigermassen brauchbaren Schwarzstahlalbum mit akustischen Einspielungen waren und Todesstahl ebenso mögen, dürfte der Zweitling von Lo-Ruhamah keine schlechte Wahl sein.

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Bombworks Records

Veröffentlichung

8/2007

Format

CD

Land

Genre

Black Metal