Eminenz sind mir immer als eine der ersten deutschen Black Metal Bands im Gedächtnis geblieben. Sie sind zwar irgendwie stets an mir vorbei gegangen, dennoch waren sie immer präsent. Zumindest bis etwa 2001/2002. Da sind sie plötzlich verschwunden. Nun, etwa 5 Jahre nach dem letzten Album sind sie wieder da. Unbelastet der letzten fünf Eminenz CDs fing ich also gespannt an, das schlicht nach der Band betitelte Album "Eminenz" zu hören...

... Und war entsetzt ob der Frechheit, die es wagt, sich hier in meinem CD-Player zu drehen. Fangen wir also an: Als erstes sticht die magere Spielzeit von noch nicht mal 35 Minuten ins Auge. Naja, wenn es dafür gut durchrauscht, kann das auch reichen. Aber es geht erstmal mit einem 1:29 Minuten langen Keyboardintro los. Nachdem das überstanden ist, kommt der nächste Schock. Das Gitarrenriff, mit dem "The Return of the four Horsemen" beginnt, kenne ich. Und zwar von den 16-jährigen, die zu meiner Jugendzeit im Proberaum nebenan ihre ersten 3-Akkord-Stücke geschrammelt haben. Kaum ist die Stophe überstanden und die Band setzt zum Refrain an, gibt es das nächste 3-Akkord Riff.

Hä??? Vorsichtshalber nehme ich die CD nochmal raus, und schaue nach, ob da wirklich "Eminenz" drauf steht, aber ja, das ist der Fall. Also CD wieder rein und das Ganze nochmal gehört. In der Mitte des immer noch entsetzlich primitiven "The Return of the Four Horsemen" dann ein kurzzeitiger Lichtblick. Da haben wir doch etwas komplexeres. Aber halt, genau hinhören, das ist ja der 5/4 Teil von Deep Purples "Perfect Stranger", den sie da geklaut haben. Nach diesem Zwischenteil dann wieder 3-Akkord-Musik in verschiedenen Variationen, zu denen der Sänger auch noch versucht, zu singen, was ebenfalls kläglich scheitert.

Oft wurde der Band Crematory vorgeworfen, billige Keyboardsounds zu verwenden. Was Eminenz aber hier bieten... dafür müsste man noch Geld zurückbekommen, so abgelutscht hören sich die Synthies an. Für viel mehr als "Choir Ahh" und "Choir Ohh" hat es nicht gereicht. Davon aber dann haufenweise in bekannter 3-Akkord Manier. Des weiteren bietet die CD noch zwei Keyboard-Stücke, was die effektive Spielzeit auf ca. 30 Minuten sinken lässt. Inzwischen bin ich aber der Meinung: Gut so, nur nicht noch mehr davon. "Eminenz" ist das einfallsloseste, dilettantischste und langweiligste Album, das ich jemals gehört habe. Das kann jede Schülerband besser, nur nicht in dem zugegebenermassen anständigen Sound, und für eben diesen gibt es den einen Punkt mehr als die schlechteste Note.

Wie anfangs erwähnt, hatte ich Eminenz bisher eher unbewusst links liegen gelassen, von nun an werde ich ganz bewusst einen riesigen Bogen um die Truppe aus Annaberg-Buchholz machen.

Albuminfo

Punkte

 

1/5

Label

Twilight Vertrieb

Veröffentlichung

8/2007

Format

CD

Land

Genre

Black Metal