"Wir spielen keinen Black Metal mehr. Wir wollen nicht mit der Black Metal-Szene von heute oder gestern in Verbindung gebracht werden. Wie Aussenstehende unsere Kompositionen aufnehmen hat keine Bedeutung; wir sind was wir sind und nicht, was ihr denkt. Wir sind keine Black Metal-Band mehr und werden nie mehr eine sein. Der Black Metal wurde mit unseriösen Leuten infiziert, die seine unheilige Essenz für ihre Zwecke missbrauchen - und das ist nicht das, wofür wir stehen. Daher werden wir uns so weit wie möglich von diesem Mist entfernen. Alles ist gesagt."

Diese markigen Worte sind das letzte Statement der beiden Schweden A. und Graav, die sich jahrelang unter dem Deckname Armagedda in der nordeuropäischen Unterwelt herumgetrieben und dieser rastlosen Wanderung vor drei Jahren ein scheinbar endgültiges Ende bereitet haben.
Mit "Ond Spiritism - Djaefvulens Skalder" veröffentlichten sie 2004 ihren dritten und letzten Langspieler, bevor sie ihr satanisches Bündnis der Ewigkeit übergaben.
Agonia Records, in deren Diensten Armagedda zuletzt standen, bietet allen Interessierten in Form des Best-Of-Albums "Echoes In Eternity" nun einen Rückblick auf und eine Erinnerung an die kurze aber intensive Bandhistorie.

Eine handvoll unveröffentlichter Stücke wurde aufgetan, dazu gesellte man einige Demo-Kompositionen, EP-Material, Live-Aufnahmen und Cover-Songs - und fertig ist die Reminiszenz an die schwedischen Elite-Satanisten.
Zur musikalischen Seite brauche ich wohl nicht viele Worte zu verlieren; Armagedda klangen stets wie die jungen Darkthrone und klingen auch auf diesem Scheibchen nicht anders.
Simple, eigentlich nichtssagende Riffs werden im langsamen bis mittleren Tempo aneinandergereiht und leben ausschliesslich von ihrer beinahe hypnotischen Konsequenz, sich nicht von ihrer Linie abbringen zu lassen.
Die schnellen Lieder sind kompositorisch ähnlich übersichtlich gestaltet und verzichten natürlich auf jeglichen Schnörkel und alle Anflüge moderner Black Metal-Charakteristiken.
Ebenso selbstverständlich ist, dass ausser dem scheppernden Schlagzeug, dem leisen Bass und der dünnen Gitarre keine weiteren Instrumente zu Rate gezogen werden, was der vorgetragenen Klangkunst ihre Ursprünglichkeit genommen hätte.
Durch Mark und Bein dringt stellenweise der rohe Kreischgesang, dem man gelebte Leidenschaft anstatt notwenige Übelkeit attestieren kann.
So oder so ähnlich arbeiten Armagedda also ihre To-Do-Liste ab und lassen das Herz eines jeden Black Metal-Puristen aufgehen.
Je nach Entstehungszeit der auf das Album gepackten Stücke variiert die Aufnahmequalität von unterdurchschnittlich bis überdurchschnittlich und enthält sich jeglichen Superlativen.

Wenngleich man über den Sinn solcher Lumpensammler-Veröffentlichungen streiten mag, so kann ich im Falle von "Echoes In Eternity" getrost mein Okay geben, da dieses Werk nicht vorrangig der Geldmacherei dient, sondern ein echtes Interesse an der Revue erlesener Armagedda-Kompositionen zu hegen scheint.
Sei's drum - wer sich für das Wirken und Schaffen der schwedischen Christenjäger erwärmen kann, dem wird mit diesem Langspieler ein brauchbarer Überblick ermöglicht.

Albuminfo

Punkte

 

0/5

Label

Agonia Records

Veröffentlichung

8/2007

Format

CD

Land

Genre

Black Metal