Blessmon sind aus Österreich.
Blessmon existieren seit sieben Jahren - im Untergrund.
Und Blessmon haben gewaltig Hummeln im Hintern.

Da man nach den besagten sieben Jahren nun endlich einen Plattendeal beim schweizer Stahlwerk Black Tower einfahren konnte, stürzte man sich in der ersten Euphorie voller Elan scheinbar zunächst in die Suche nach einem klangvollen und möglichst originellen Namen für das erste Album.
Das Resultat der drei zerbrochenen Köpfe: "Under The Storm Of Hate".
Spötter werden diesen Titel wohl nicht als Non-Plus-Ultra kreativer Geistesblitze ansehen, was vordringlich aber nicht weiter ins Gewicht fällt.

Viel wichtiger ist schliesslich der musikalische Inhalt des Debuts, welcher zumindest quantitativ nicht verschwenderisch ausfällt und auf eine gute halbe Stunde begrenzt wurde.
Qualitativ zelebriert man nach eigenen Angaben "Fucking Hard Black Metal", "Fucking Pure Black Metal" beziehungsweise "Fucking Black Metal", was eine ungefähre stilistische Einordnung nicht unbedingt zum Kinderspiel macht.
Im Endeffekt handelt es sich dann um Schwarzmetall der stürmischen wie einfallslosen Machart, denn ausser dem durchgetretenen Gaspedal steckt leider nicht viel dahinter.
Das Schlagzeug knüppelt sich in wilde Raserei, die Gitarrenläufe klingen wie ältere Aufnahmen grosser Genrebrüder wie Horna oder Emperor, die Stimme übt sich in plagendem Gebrülle.
Es ist schade, dass dem Werk kompositorisch nur wenig abzugewinnen ist, denn die Instrumentierung an sich ist stimmig und zeugt von den sehr guten Fähigkeiten der einzelnen Akteure.

Sicherlich werden Blessmon zukünftige Veröffentlichungen für eine Verfeinerung des Songwritings nutzen, um ihrem Material etwas mehr Eigenständigkeit und Identität zu verleihen.
"Under The Storm Of Hate" ist nämlich von Albumtitel über die einzelnen Liedertitel bis hin zur Komposition schlicht als langweilig zu bezeichnen, da die gerade im Black Metal heutzutage so wichtigen Aha-Momente völlig fehlen und zum vierhunderttausendsten Mal das 90er-Süppchen aufgekocht wird, ohne jedoch auch nur ein einziges eigenes Kräutchen in den Topf zu werfen.
Das kann nicht schmecken.
Dennoch ist das Album für alle Hau-Drauf-Fanatiker empfehlenswert, da man in punkto Aggression voll zuschlägt und einen wahrlich infernalischen Wirbelsturm entfacht.

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Black Tower

Veröffentlichung

11/2007

Format

CD

Land

Genre

Black Metal