Die Schriften von Crowley und Lovecraft haben schon seit Jahrzehnten künstlerisches Schaffen inspiriert und beeinflusst. Dämonen und Gottheiten, Unvorstellbares und Wahnsinn – klingt wie der passende Schuh für ausdrucksstarken Metal.
Das Debut der Amerikaner von The Day Of The Beast bewegt sich auf dieser Ebene mythischer Schauermärchen und lädt die Thrash-Kanone mit geschwärzter Grusellyrik.

Thrash Metal der ganz alten, kompromisslos primitiven Sorte. Typische Drums und geschredderte Gitarren, die alle Notenwerte sprengen und selbst den Geigenvirtuosen Paganini im Grabe zucken lassen. Stimmenspender Steve ähnelt Destructions Frontmann Schmier anfangs und rutscht im späteren Verlauf des Albums etwas weiter in die Death Metal Ecke á la At The Gates. Die schrubbige Basslinie berichtet von Sehnenscheidenentzünden, ausgeleierten Handgelenken und dem starren Blick eines von Monotonie und gleichzeitiger fanatischer Begeisterung erfassten Instrumentenmissbrauchers, die Gitarren ballern temporäre, trotzdem lauscherpenetrante Vernichtungsriffs in die Hirnwindungen.
Die Fronten klären sich nach etwa 50 Sekunden Spielzeit, dann nämlich weicht das summende, düstere Intro einem abrupten Kompletteinsatz der amerikanischen Thrashtruppe. In den folgenden Sekunden entscheidet sich, ob man das Album mag oder nicht – immerhin geben die fünf Brutalos den Rest des Albums über ihr absolut Bestes und strengen sich merklich an den Pegel zu halten. Als kürze Einbrüche erweisen sich einzig die kurzen Solos, die von der Abmischung her etwas unpassend daherkommen und etwas überladen sind mit Saitenbendings.
Die dabei gemächlich auftretenden schwarzmetallenen Momente sind die passende Prise Pfeffer um allem die Krone aufzusetzen. Hier geleiten uns Blastbeats und befremdlich biestige Riffs in die Tiefen verständnissprengender Horrorvisionen. Unvorhersehbar schnell gekommen weichen jene Parts auch umso plötzlicher dem Trott des Thrashens und laden zu Genickschmerz und Moshpit ein.
Endlich hat sich mal jemand angestrengt und etwas geschaffen, dass sich anhört wie Sodom und Destruction mit noch mehr Prügelei und Boshaftigkeit.

Da braucht es kaum Worte. Genreübergreifend kann ich nur empfehlen: reinhören!
Paradebeispiel für die Arbeit der Knaben ist beispielsweise "Predator’s Path". Das Debut "The Day Of The Beast" der gleichnamigen, bisher im absolut Verborgenen agierten Band punktet auf ganzer Linie, selbst an der Aufnahmequalität und Abmischung ist im Grossen und Ganzen wenig auszusetzen. Eines der Alben Jahrgang 2008, dass Potenzial hat mir lange in Erinnerung zu bleiben.

Albuminfo

Punkte

 

5/5

Label

Canonical Hours Records

Veröffentlichung

11/2008

Format

CD

Land

Genre

Black Metal