Gleich zwei Beweggründe gab es für mich, dem zweiten Langspieler von Azmaveth - "Strong As Death" - meine Ohren zu leihen.
Zum einen kann ich mich nicht erinnern, wann ich mich zuletzt einer Truppe aus Puerto Rico gewidmet habe, zum anderen ist es sicher ebenso lange her, dass ich mich mit christlichem Schwarzmetall auseinandergesetzt habe.
Überhaupt sind dem Heiland huldigende Kombos im Black Metal naturgemäss rar gesät, woran seinerzeit auch Horde mit ihrem Klassiker "Hellig Usvart" nichts haben ändern können.

Etwas geebnet haben sich Azmaveth den obskuren Weg aber dann doch, denn es ist nicht ausschliesslich der Black Metal, der die Feder führt.
Auch Todesblei wird aus allen Rohren auf den Leibhaftigen gefeuert - ausserdem verirren sich spärliche melodische Parts ins Trommelfeuer der christlichen Armee.
Leider lässt man, wo man ideell für Furore sorgt, kreativ leider einige Wünsche offen und verfällt musikalisch gnadenlos einem banalen 08/15-Strickmuster, wobei man sich der alten Schule hörbar entwachsen zeigt, der aktuellen Oberklasse jedoch kilometerweit hinterherläuft.
So dröhnen die insgesamt sechs Kapitel, die belanglosen Zwischenspiele nicht eingerechnet, zwar wuchtig und der üppigen Keyboards wegen auch durchaus monströs aus den Boxen, verebben aber schnell am Strand der Bedeutungslosigkeit und haben ausser purer Aggression, die sich primär in schnellem Songwriting Geltung zu verschaffen sucht, nichts wesentliches aufzubieten.
Die Melodien bleiben nicht hängen, Aha-Effekte treten nicht ein.

Eine gute halbe Stunde halbgarer Standardware namens "Strong As Death" - nichts weiter.
So bleibt die Feststellung, dass Azmaveth zwar beweisen, dass auch in Puerto Rico rasend-schnelle Musik gespielt wird, ansonsten aber keinen Stich machen können und am Interesse des Publikums vorbeischrammen.
Gerne dürfen sich Allessammler die Scheibe nach Hause holen, denn die äussere Aufmachung stimmt allemal - und eventuell landet "Strong As Death" als Aggressionsventil ja auch mal im einen oder anderen CD-Schacht.

Albuminfo

Punkte

 

2/5

Label

Bombworks Records

Veröffentlichung

12/2008

Format

CD

Land

Genre

Black Metal