Schnell wird auch klar, dass der Schreiber der Band seine Textarbeit mit gewissem Kunstgeist angeht. So könnten die Texte auch alleine stehen um einen gewissen Effekt als Lyrik zu erzählen, ohnehin geht es recht tiefsinnig und dekadent niederschlagend zu. Die Schemata des Songwritings sind leider sehr schnell durchschaut und Überraschungen darf man spätestens nach "Triad" nicht mehr erwarten. Vielmehr wiederholen sich vor allem das thrashige Riffing und die charakteristische Spieltechnik der Leadgitarre.
Das Potenzial, eine doomige Atmosphäre zu schaffen und düster daher zu kommen haben die tschechischen Herren zweifellos im Blut. Die dazu eingesetzten Elemente wirken nur allzu oft gezwungen, so beispielsweise das konstante Tempo. Lieder bestehen auf "Obsidian" grundsätzlich aus sehr wenigen Riffs, die den Grossteil der Zeit hoch und runter getüdelt werden, am Ende jedes Stücks wird dann die Thrashpeitsche herausgeholt. Öde. Weder mantrisch, noch hypnotisierend oder fesselnd. Mehr Abwechslung bitte!
Wie die anderen Werke der Truppe klingen, entzieht sich meiner Kenntnis, aber wenn sie ähnlich eintönig daher kommen und nur wenige wirklich hörenswerte Stücke liefern ("Catharsis"; "Buried 100 Years Ago"), dann kann ich für Heiden leider keine Empfehlung aussprechen. Hier gibt es nur Meterware, ohne grossen Eigengeruch und ohne spürbare, wahre emotionale Tiefe. Pluspunkte gibt’s allerdings für das aufwendige Artwork und die durchaus sehr durchdachten lyrischen Elemente.
Albuminfo
Punkte |
3/5 |
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Label |
Naga Productions |
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Veröffentlichung |
5/2009 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Black Metal |