Bei der deutschen Death Metal-Kombo Dead Eyed Sleeper mischen einige Herrschaften mit, die man bereits von ihrer Zugehörigkeit zu Truppen wie Ahab, Deadlock, Mystic Circle und Fragments Of Unbecoming kennen könnte - ein Fakt, der die gemeinsame Zusammenarbeit unter einen guten Stern stellen sollte.

Und um es kurz zu machen:
"Through Forests Of Nonentities", das Zweitwerk der Heidelberger Trümmerherren, ist ein echter Knaller, wie ich ihn angesichts der fehlenden Vorschusslorbeeren nicht erwartet hätte.
Gleichermassen progressiv wie klassisch geht man zu Werke und holzt neun Umdrehungen ein, die vor Komplexität nur so strotzen.
Hervorragend gelingt der Spagat zwischen ultrabrutalen Growls und melodischem Riffing, eine Übermacht nehmen die Gitarren ein, die mal tief und drückend, mal luftig leicht, ein anderes Mal getragen und sphärisch - man höre das geniale, in Melancholie ertrinkende "Metamorphine" - auftreten und in allen Lagen eine spitzenmässige Figur abgeben - ganz gleich, ob man sie mit weinenden Geigen oder einem krachenden Schlagzeug zusammenwirft.
Mittels der Sechssaiter kreieren Dead Eyed Sleeper zudem eine beängstigende Bandbreite nackter Stilistiken, die wohl sämtliche Metal-Spielarten umfasst und nicht gezwungen, sondern selbstverständlich wirkt - das leise Geschreddere hinter der Stimme, die treibenden Leads, die fettesten aller fetten Riffs und zauberhafte Soli hinterlassen Eindruck und erfordern wiederholten Hörgenuss, um die Lust nach mehr nicht allzu dominant werden zu lassen.
Und weil man eine kompositorische und instrumentale Sternstunde auch mit der passenden Produktion versieht, scheute man weder Kosten noch Mühen und liess sich in den Iguana Studios einen meisterhaften Sound auf den Leib schneidern.

Egal ob man nun Freund der gemässigten Töne (man beachte die Passage im letzten Drittel von "Eye Am Glowing Pulse") oder beinharter Headbanger mit Hang zum Progressiven (Beispiel: "Cage Of Immaturity") ist, man wird an "Through Forests Of Nonentities" seine Freude haben und sich die gierigen Finger nach dem hoffentlich folgenden, dritten Langspieler von Dead Eyed Sleeper lecken.
Ein echtes Highlight des deutschen Death Metal, den die Baden-Württemberger hier abgeliefert haben - ausserdem ein netter und notwendiger Exkurs weg vom klischeetriefenden Todesstahl der Gegenwart.
Darum gilt: Gehen, kaufen und jede einzelne Facette des Albums selbst entdecken, erleben und aufsaugen!!

Albuminfo

Punkte

 

5/5

Label

Supreme Chaos Records

Veröffentlichung

8/2009

Format

CD

Land

Genre

Death Metal