Im Jahre 2003 sorgte eine zunächst unbekannte Band aus Detroit, Michigan, die ihren Namen dem brutalen und bis heute ungeklärten Mord an der Filmschauspielerin Elisabeth Short zu verdanken hat, mit ihrem Debutalbum "Unhallowed" im Underground für erregte Gemüter und gestauchte Nackenmuskeln.

Das Album, ein Bastard aus schnellem Death Metal, fiesen Vocals und eingängigen Melodien, gewann durchweg an guten bis sehr guten Kritiken und begründete den Auftakt einer neuen Abspaltung des Death Metal. Heute sind The Black Dahlia Murder das Flagschiff des Deathcore. Von vielen kopiert, erreichten sie was nur wenigen vergönnt war, von Album zu Album erfand man sich neu. War der zweite Output "Miasma" musikalisch noch um einiges ausgereifter als sein Vorgänger, verankerte sich das dritte Werk der Amerikaner "Nocturnal" im Gehörgang, um diesen für sehr lange Zeit nicht mehr zu verlassen. Das aktuelle Werk "Deflorate" vereinigt nun alle Eigenschaften die die Band je ausgemacht hat. Die Brutalität von "Unhallowed" trifft die technische Finesse von "Miasma", trifft die Eingängigkeit von "Nocturnal". Eine Hymne jagt die nächste. Ein Nackenbrecher folgt dem anderen. Die Gitarrenarbeit des von Arsis hinzugestossenen Seitenzauberers Ryan Knight tut der Band hörbar gut, denn neu bei BDM sind die unglaublich harmonischen Gitarrenparts, die sich der bärtige Mann mit Urmitglied Brian Eschbach teilt. Früher jagte eine Gitarre die andere. Heute tut sie das, um sich auf dem Höhepunkt ihrer Spielfreudigkeit mit der anderen zu vereinigen. Der Opener "Black Valor" zeugt davon und stellt sich nach einigem rotieren im Player als perfekte Wahl für den Start des neuen Albums heraus. Die Nummern "Denounced Disgraced" und "Christ Deformed" zeugen davon, dass der Band auch langsamere Parts stehen. Das Album baut sich von Song zu Song immer mehr auf und findet seinen Höhepunkt in den letzten beiden Songs "That Which Erodes The Most Tender" und "I Will Return", zwei unsterblichen Bänken. The Black Dahlia Murder zeigen auch anno 2009, dass melodischer Death Metal à la At The Gates nicht zwangsweise aus Skandinavien stammen muss und immer wieder neu erfunden werden kann.

Albuminfo

Punkte

 

5/5

Label

Metal Blade

Veröffentlichung

9/2009

Format

CD

Land

Genre

Death Metal