Auch neue Alben alter Bands können gut sein, oder sogar herausragend, wie Hirax mit "El Rostro de la Muerte" beweisen. Von der Aufmachung her ist "El Rostro de la Muerte" an sich ein typisches amerikanisches Thrash Album, Coverartwork mit Zombies made by Ed Repka inklusive, man muss ja auch mal dem Klischee entsprechen, wenn man schon aus Kalifornien kommt.

Aber auch musikalisch schwingt die Thrash Keule von links nach rechts und die Mannen um Shouter Katon laden ein zum Prügelfest á la 80er Jahre, wie man es sich schöner nicht wünschen könnte. Ich bin begeistert!
Musikalisch sehe ich eigentlich nicht wirklich einen Unterschied zu den älteren Veröffentlichungen aus den glorreichen Tagen der Band, aber es muss ja auch nicht immer eine Entwicklung geben, wo Hirax draufsteht ist nun mal Hirax drinnen und das ist auch gut so, Schluss, Ende, aus!
So holzt man sich mal im High-Speed und mal im oberen Mid-Tempo-Bereich durch 14 Stücke, bei denen ich von jedem zweiten meinen möchte, dass es ein Klassiker von morgen sein könnte, mit besonders gutem Beispiel geht hier das knallharte Thrash-Brett "Eradicate Mankind" voran, das dermassen auf die Tube drückt und Gesichter verdötscht, dass einfach niemand dazu nein sagen kann. So geht es dann noch 11 Stücke mit mehr oder minder durchgetretenem Gaspedal weiter, bis dann auch schon wieder viel zu früh Schluss ist, aber das ganze war so schön, das kann man ruhig nochmal hören! Besonders hervorzuheben ist auch noch das Klavierstück "Cuando Cae La Oscuridad", welches es seltsamerweise vermag sich in den Gesamtkontext des Albums einzufügen, ohne einem als ein weiteres dieser nervigen Instrumentalstücke, die das ganze künstlerischer machen sollen, auf den Sack zu fallen. Nein, statt dessen kommt danach das grosse Finale mit "Satan's Fall" nur um so dicker!

Was die Produktion der neuen Hirax angeht, kann ich nur sagen Hut ab. Besonders der Schlagzeug-Sound mundet ungeheurlich, eine Snare, bei der jeder Schlag vernichtet und die Double-Bass-Passagen scheinen einfach meine Ohren zertreten wollen, kombiniert mit einem ordentlich aggressiven Gitarrensound und der sowieso total angepissten Stimme Katons hat man einen extrem aggressiven, drückenden Gesamtsound bei dem kein Nacken ruhig bleiben kann.

Alles in allem haben Hirax sich auf "El Rostro de la Muerte" selbst übertroffen, dieses Album ist für mich eine Ansammlung von Stücken, bei denen die Qualitätsabstufungen nur zwischen genial und echt gut gemacht werden können, also unbedingte Kaufempfehlung für jeden der Ohren hat und nicht taub ist.

Albuminfo

Punkte

 

5/5

Label

Black Devil Rec.

Veröffentlichung

1/2010

Format

CD

Land

Genre

Thrash Metal