Bastard Peels – Keine Bilder. Was ein Titel. Was ein Aufmacher. Was eine Verheissung.
Grind aus dem Land des Kaiserschmarrens. Gehobener Grind.

Die Österreicher schlachten akustische Mastschweine, das ist der allererste Eindruck. Blutig, chaotisch, herzzerreissend und kompromisslos; man Tritt in Ärsche und uriniert in Ohren. Vocals die Kehlenschmerz beim Hören verursachen, vor allem im Titeltrack "Keine Bilder" grenzen die Pig Squeals ans Unfassbare. Saubrutale Eskapaden auf allen Ebenen der Tonspuren. Und das noch in abwechslungsreicher Gestaltung. Sich "Keine Bilder" zu geben ist eine lustige Sache, die nicht allzu schnell öde wird. Ja, das geht. Grind kann tatsächlich abseits von Langeweile attraktiv sein.
Wer traditionellen Grindcore bevorzugt, wird hier auf seine Kosten kommen. Allein für die Szene wird diese Scheibe meiner Meinung nach eine unumgängliche Nummer sein. Man muss dringend mal reingehört haben, die Österreicher zeigen verdammt noch mal immerhin wie man es richtig macht.

Trotz des üblichen augenscheinlichen Nonsens und sinnlosen Unfugs wie den Zwischenspielen Coda A-D steckt in den Lyrics doch tatsächlich noch ein Fünkchen Kritik und Reflexion. Nicht zuletzt dadurch fallen die Herren noch einmal positiv auf, heben sich aus dem überfüllten Schrottmarkt hervor und runden ihren Auftritt ordentlich ab. Und wer Grindcore nicht so recht mag, hat bei der Scheibe auf jeden Fall viele Anstösse zum Lachen, denn durch die musikalische Ausgereiftheit dienen Tracks wie "Digitale Rauchgranate", "Anus Apentus" oder "Das Fax" einfach als Paradebeispiele für den Grind und bieten Hassern des Genres so eine ordentliche Angriffsfläche.

Ecocentric Records haben hier den richtigen Jungs einen Vertrag gegönnt und ihr Debut glücklicherweise rechtzeitig unterstützt. Man darf am Ball bleiben, was sich um die junge Truppe noch tun wird. Es sei auf jeden Fall nochmal gesagt, dass Bastard Peels in Grindcore-Kreisen definitiv schon jetzt in der gehobenen, talentierten Liga spielen.

Albuminfo

Punkte

 

4/5

Label

Ecocentric Records

Veröffentlichung

2/2010

Format

CD

Land

Genre

Grindcore