The Generals erfinden mit ihrem Erstling das Rad nicht neu, doch so rund läuft es selten. Sie bewegen sich bevorzugt im D-Beat, ohne den Blick für gemütliche Rocktakte und wuchtig treibende DoubleBass-Attacken zu verlieren. Bands, die für diesen Zögling ihre Gene in den Pool schmissen sind Entombed, Dismember, Disfear, The Hellacopters und Alabama Thunderpussy. Gesanglich bin ich beeindruckt, da es deutlich variabler ist als ich erwartete. Vor allem fallen wieder besagte Bands, in dem Fall ihre Sänger, ins Gewicht, ohne auch nur im Ansatz zu kopieren. Man hat sich einfach die schönsten Rosinen aus den schon Rausgepickten ausgesucht. Für ihre recht gradlinigen Death’n’Roll Nummern hat sich erwartungsgemäss eine Spieldauer von rund 3min. als beste Lösung erwiesen und wird selten unter- oder überschritten. Für die Produktion hat man einen Mittelweg zwischen Death Metal orientieten Gitarren und eher rockig produziertem Schlagzeug beschritten und alles mit dem nötigen Bumms und genügend Transparenz versehen.

Die Stimmgewalt kommt von Lied zu Lied unterschiedlich stark zum Einsatz, je nachdem wie Hednar seine selbstreflexiven Texte betont wissen will. Mal mehr Gekreische Richtung Tompa(Disfear), dann rauh/tief growlig wie Mätti Karki(Dismember) und regelmässig gröhlig aber auch schreiend wie Seth Uldricks (The Sign Of The Southern Cross). Ein Punkt, in dem sie selbst den Gottvätern Disfear was voraus haben.

"Blessing In Disguise" prescht gleich zu Beginn los und gibt so die Richtung vor. Viel Ruhepausen oder lansame/seichte Einlagen gibt es nicht, doch braucht es auch nicht. So verhält es sich auf der ganzen Platte. Der Namensgeber des Albums ist mein persönlicher Überhit, obgleich das Niveau vom Ersten bis zum Letzten Track gleichmässig hoch gehalten wird. Er kommt mit viel Tempo daher, schönen Melodien und einem wahnsinns Refrain. "One Eyed Red", könnte auch eine Jamsession von Dismember und Entombed sein, hebt sich durch seine Deathlastigkeit ein wenig vom Rest ab. Im Mittelteil von "Consulting With The Sinner" fragte ich mich kurz, ob das noch die gleiche Band ist. Sie lassen eine Düsternis an dieser Stelle aufziehen, untermalt und pointiert von einem Cello, die mich an frühe Werke von Das Ich denken lässt. Sogar dieser Ausbruch aus dem üblichen Klangbild ist keine Verfehlung, sondern funktioniert herrlich.

Fazit: The Generals sind eine Band, die sich in einem Genre, in welchem Neulinge an wenigen Altgedienten gemessen werden, zu behaupten weiss. Kurze, schnittige Death’n’Roll Granaten ballern um die Ohren und haben anhaltenden Unterhaltungswert, trotzt der relativ kurzen Spielzeit von rund 37 Minuten. Das Album verbreitet einfach gute Laune und verlangt nach Bier, freundlichen Gleichgesinnten und einer hübschen Location zum abrocken.

Albuminfo

Punkte

 

4/5

Label

Metalcentral Records

Veröffentlichung

4/2010

Format

CD

Land

Genre

Death Metal