Ganze sieben Mann stark ist Epidemic Scorn, eine nicht ganz taufrische Truppe aus dem Erzgebirge - und ähnlich reichlich fällt auch die Ansammlung loser Ansätze aus, die sich "Psycho Gourmet" nennt und nach zwei selbstproduzierten Langspielern wohl eine Art Demo beziehungsweise eine sonstige musikalische Bestandsaufnahme darstellen soll.
Der Zweitling "System Of Sickness" hängt mir kaum noch im Hinterkopf, daher fällt es mir schwer, eine gerade Linie zum Vorgänger zu ziehen.

Epidemic Scorn sind jedenfalls nicht faul und trampeln mit handfestem Death Metal ins Feld, dem es weder an Umfang noch an Beliebigkeit mangelt.
Ein wenig hat es den Anschein, als hätte die kreative Evolution, die sich einer Band im Laufe ihrer Jahre bemächtigt, einen Bogen um die Truppe gemacht, denn Schritte nach vorne sind aus dem vorliegenden Material nicht herauszuhören.
Viele Eisen legt man ins Feuer und rührt solange in der Glut herum, bis der Überblick verloren ist und das übergelaufene Fass einer Verdammnis als unaufgeräumtes Sammelsurium herber Tonkunststückchen entgegen schlingert.
Ganz gleich ob man die garstige Stimme betrachtet, das knöcherne Schlagzeug, die unbeholfenen bis griffigen Gitarrenriffs oder das gesichtslose aber eigentlich stimmige Songwriting - es bleibt die Frage, wer zum Teufel sich "Psycho Gourmet" zulegen soll... welche Zielgruppe spricht man mit dem Rundling an?
Und worauf will man hinaus mit vierundzwanzig Minuten profaner Durchschnittswurst, die jeder Konsument sinnvoller verbringen könnte?

Es ist nicht böse gemeint, wenn ich meine Begeisterung in Grenzen halte, denn so gut es die Sachsen auch gemeint haben, als sie ihr Demoband eingeklöppelt haben, es rutscht einfach vorbei am Interesse der Death-Metal-Knappenschaft.
Leider bin ich der Überzeugung, dass sich Epidemic Scorn mit "Psycho Gourmet" endgültig von der Bildfläche verabschieden, denn es wird ihnen nicht gelingen, Fuss zu fassen im Schwermetall der Gegenwart.

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Eigenproduktion

Veröffentlichung

4/2010

Format

CD

Land

Genre

Death Metal