Es fällt mir nicht leicht, doch ich werde diese Scheibe nicht im herkömmlichen Sinn rezensieren, denn es wird keine Wertung geben und auch kaum Informationen. Lediglich ganz kurz ein Statement zur Musik und ansonsten meine Entrüstung über Earaches "innovative" Promo-CD Kapriole.

Alles was ich musikalisch vernehmen konnte klingt nach äusserst abwechslungsreichem Black/Death Metal, der alles mit sich bringt, was man sich von einem solchen Album erhoffen kann. Kurz: Härte, Melodie, Ideen um nicht ständig gleich zu klingen und einen Sänger, welcher so kalt und hasserfüllt kreischt wie man es sich wünscht, doch viel zu selten geboten bekommt. Das war's!

Zur Entrüstung: Das Labels wegen der Kosten, aber auch um unerlaubten Handel zu unterbinden, mittlerweile CD-Rs verschicken oder vereinzelte Platten nur noch als Daten zum Download (mit Watermarks zur Absicherung gegen unerlaubtes Hochladen versehen) anbieten, ist nicht unbedingt der Traum eines Rezensenten, doch zumindest für mich persönlich gut nachvollziehbar und problemlos hinnehmbar. Jedoch eine CD-R zu erhalten, auf der alle 90 Sekunden der Sound stark in den Hintergrund verlegt wird, um vordergründig einen drei sekündigen Piepton (sehr ähnlich dem Ton, der im amerikanischen Fernsehen für Ausdrücke wie "Fuck" gebraucht wird) zu zelebrieren, das ist eine Frechheit. An Dreistigkeit und Dummheit, denn die Labels schneiden sich und ihren Schützlingen damit ins eigene Fleisch, wäre es nur noch zu überbieten, wenn man anstelle ganzer Songs direkt 30 Sekunden Samples, wie man sie von einigen grossen Ketten gewohnt ist, und die am besten noch gepiept verschickt, so dass man sich gar kein Bild mehr machen kann.
Objektiv zerstört man dadurch die mögliche Wirkung eines Liedes bzw. Albums, da es stets nur bis zum PIEP geniessbar bleibt. Subjektiv war ich kurz davor eine gewalttätige, der Raserei anheim fallende Persönlichkeit zu entwickeln und von ihr übernommen zu werden. Habe auch ernsthaft im ersten Durchgang bis Lied sechs gelauscht, beim zweiten Versuch hat es dann nur noch bis Lied drei gedauert, bevor ich mir meinen Kopf an der Wand bis zur Ohnmacht blutig schlug, um nicht marodierend durch meine Heimatstadt zu ziehen. Als ich dementsprechend das zweite Mal im Krankenhaus erwachte, beschloss ich nur diese Beschwerde anstelle einer ordentlichen Rezension zu formulieren.

Fazit: Liebe Labels, hier explizit Earache (mit dieser Methode werdet ihr eurem Namen erstmals sogar für Liebhaber extremer Musik gerecht), ihr wollt das wir eure Platten bewerten und bewerben, also lasst uns auch die Chance dazu. Ich hoffe im Hinblick auf die Zusammenarbeit, dass diese Marotte schnellstmöglich wieder aufgegeben wird, denn ich für meine Person bin nicht bereit eine CD zu rezensieren, auf der es ca. 30 mal für jeweils drei Sekunden piept!

Aber Order Of Ennead kann ich jedem offenen Schwarzmetall- und/oder Todestahljünger nur ans Herz legen.
Möchte mich hier zum Schluss nochmals persönlich bei der Band für diese Problematik entschuldigen.

Albuminfo

Punkte

 

0/5

Label

Earache Records

Veröffentlichung

6/2010

Format

CD

Land

Genre

Death Metal