Ein neues Werk aus der Plattenschmiede von My Kingdom Music. Heute - Spanien. Llvme nennen sich die fünf Musiker, die sich darum bemühen Innovation durch Benutzung untypischer Instrumentalisierung zu erzeugen. Klingt erstmal ganz interessant.

Nach einem kaum erwähnenswerten Intro aus Trommeleinlagen geleitet man uns mit "Llumeiru De Fueu" direkt in die Klangdimension des doomig anmutenden Folk Metal. Zunächst geht es hier noch recht harsch los. Kehlige Vocals aus dem Bereich des Death und (Funeral) Doom verzieren eine musikalische Symbiose aus Synthie-Keyboard und mit leichtem Overdrive versehenem Gitarrenklang, der mit seinem seichten Touch aus Blues und Jazz (vor allem zusammen mit dem deutlich hörbaren Bass dazu) versehen wird.
Die Struktur des Songs ändert sich dann irgendwann grundlegend, ein Piano setzt ein, die Vocals wandeln sich in ein Fauchen, eine Violine setzt ein. Sound und Struktur werden über "Fogeira de Suenos" beibehalten. Die Besonderheit jener Elemente lässt dies aber nicht monoton werden, denn das Rezept ist einfach und heraus kommt ein leckerer Kuchen progressiver Emotionskunst. Nach den drei Konzeptstücken "L'Allumamientu Del Fueu I-III" folgt mit "Vaqueirada" ein sehr folkiges Stück, dass an Fejd oder Krauka, als Beispiele für pure Folk Bands, erinnert. Es baut auf männlichem Sologesang auf, zur Mitte hin gesellt sich eine langsame Violine dazu. Schön atmosphärisch, schade dass ich kein spanisch verstehe.

"Orbayu De Llume" wird dann nochmal mit E-Gitarren und tiefen Growls gespickt, stellt sich aber als relativ eintöniges, langatmiges Stück heraus, dass mich an schlechten Doom aus Osteuropa erinnert, mit dem ich hier schon öfter zu tun hatte.
"Llume D'Augua" schliesst den Zirkel der spanischen, schwer zu kategorisierenden, theatralischen Musik. Hier ändert sich wenig, das Schlagzeug ist etwas dramatischer im Marschrhythmus und es wird ein Dudelsack benutzt, der schlecht in Szene gesetzt wird und im Zusammenspiel mit der Gitarre leicht im Ohr schmerzt. Schade.

Tja, ist es Kunst oder ist es unentschlossenes Herumexperimentieren, eine Art musikalische Selbstfindung? Das bleibt wohl dem Betrachter überlassen, denn wie bei den Kollegen In Tormentata Quiete, die ebenfalls bei My Kingdom unter Vertrag stehen, werde ich hier keine Punktwertung wagen. Zu schwammig ist das Dargebotene, ist zwar stellenweise hörenswert und interessant, aber wenn überhaupt geht es als Avantgarde durch.

Albuminfo

Punkte

 

0/5

Label

My Kingdom Music

Veröffentlichung

6/2010

Format

CD

Land

Genre

Doom Metal