Holländische Todesbleikunst mit reichlich Melodie und Variation – das bieten Autumnal Reaper auf ihrem mittlerweile dritten Langeisen, welches neun zeitgemäss produzierte Kompositionen enthält. Ein Album welches bei mir durchaus gemischte Gefühle auslöst, denn es ist vollgepackt mit Höhen und Tiefen.

Der äusserst melodiöse Opener "Full Moon ExScythement" zeigt das Quartett vorerst von der guten Seite. Treibendes Schlagwerk, eingängige Melodien und variable Vocals machen das Stück zugleich zu einem der besten des Albums. Doch wird die Begeisterung mit den beiden darauf folgenden Stücken wieder gedämmt. Obwohl das Gitarrenduett Verschoor und Wassink immer wieder stimmige Melodiebögen aus den Sechsseitern zaubert, scheitern die Holländer bei den groovigen Parts – etwas was ihnen definitiv nicht liegt. Dafür frisst sich das schwarzmetallische "Realms Of Gold Inhabitants Of Greed", welches mit einer genialen Gitarrendichte brilliert, umso mehr in die Gehörgänge. Getoppt wird dieses Stück von "Guilty Of Divinity" – ein gewaltiger Refrain und eine brilliante Verschmelzung von Melodie und Härte machen den Song zum Besten des Albums! Zu schade dass die Begeisterung ausgerechnet beim langweiligen Titelstück wieder erlischt. So plätschern leider auch die beiden letzten Songs vor sich hin und bieten gerade mal Durchschnittskost.

Trotz der reichlichen Abwechslung können mich Autumnal Reaper nicht ganz überzeugen. Mit guten Ansätzen, hörbarer Spielfreude und den Drang zur Eigenständigkeit liefern die Holländer ein solides Werk ab. Die oftmals nicht erreichte Dynamik zwischen melodischem Schwarz- und Todesmetall fällt zu Lasten des Hörgenusses. Denn wie so ist, ist weniger meistens eben doch mehr.

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Apollon Records

Veröffentlichung

7/2010

Format

CD

Land

Genre

Black Metal