Gloria Morti sind eine finnische Black/Death Metal Band, die seit nunmehr 11 Jahren, einigen Demos und drei Langrillen ihren Hass und Missmut musikalisch Ausdruck verleiht.
Name und Cover wirken auf mich etwas kitschig, das Cover sogar trotz meiner Mecha-Affinität. Anhand der Titel wird schnell klar, das man sich mit Zerstörung/Krieg/Tod und Okkultem befasst.
Bis hier hin hatte ich ein tiefes Gefühl des Unbehagens, da mir alles etwas über war.
Also Zeit die Lauscher hinzuzuziehen und sich um das Innenleben zu kümmern.
Die Platte birst förmlich vor Kraft und Druck, wobei das Klanggebilde ansonsten sehr transparent ist. Vom Klang her ist sie deutlich in Richtung DM ausgelegt, wenngleich genügend Riffs und Gesänge ganz klar dem Schwarzmetall frönen.
Was die Finnen hier vorführen ist bei weiten nicht innovativ, doch stellen sie mit ihrem Mix aus Belphegor und Behemoth als Basis und Anteilen von Nile und Leng Tché auf molekularer Ebene, die meisten Genreverwandten in den Schatten. Da die Vorgänger Alben trotz stilistischer Vergleichbarkeit weder musikalisch, noch produktionstechnisch mithalten können, kann man den Jungs eine positive Entwicklung unterstellen.
Obwohl des öfteren Keyboards sich in den Vordergrund drängen oder zumindest massgeblich für ein Riff sind, schaffen sie es tatsächlich sogar einen diesbezüglichen Frevler wie mich zu überzeugen. Gerade in den Momenten, in denen der Verantwortliche beweist, dass er sich der verschiedenen Spiel- und Einstellungsmöglichkeiten seines Instruments bewusst ist.
Mit Psycho haben Gloria Morti obendrein ein Monster am Mikro, dass sowohl durch sagenhaft tiefes Grunzen als auch abartiges Krächzen begeistert.
Das Intro schiebt den Hörer stampfend voran, bis er von dem Tsunami, welcher seinen Ursprung in "Solution Called War" hat, erfasst wird. Erst bei "Swallowed By Defeat" verliert er seine zerstörerische Kraft bezüglich der Vorwärtsbewegung und gaukelt melancholische Sicherheit vor, um im Anschluss die beinahe genauso vernichtende Rückwärtsbewegung anzutreten. "Cut From Gaia" und "Redemption" wirken, als ob es keine Richtungsänderung gegeben hätte, während der Rest eher walzend die noch stehenden Ruinen dem Erdboden gleich macht, damit das Keyboard Outro von "Chaos Archetype" die Hoffnung aufkeimen lassen kann, dass jedes Ende auch einen Anfang für etwas neues darstellt.

Fazit: Black/Death Metal der bekannten Spielart, aber besser als man erwartet. Leider hält die zweite Hälfte des Albums nicht den Grad an Abwechslung und Intensität wie die erste, ohne einen Totalausfall darzustellen. Auf Grund der Entwicklung der Band, darf man sehr gespannt sein, was sie als nächstes auf die Hörerschaft loslassen. Wer oben genannte Bands mag und/oder das Genre zu seinen Favoriten zählt, sollte in diesem Album ein Highlight des Jahres finden. Doch auch allen anderen sei angeraten, sich zumindest mal durch die myspace-Seite oder das Album zu hören.

Albuminfo

Punkte

 

4/5

Label

Cyclone Empire

Veröffentlichung

10/2010

Format

CD

Land

Genre

Black Metal