"Hören Sie damit Musik?" wurde ich neulich im Zug nach Bern von einem älteren Herrn mit Blick auf meinen MP3-Stick gefragt. Über meine positive Antwort war er dann so überrascht, dass er mich tatsächlich noch danach fragte, was denn da laufe. Und somit war ich an der Reihe, einem etwa 75-Jährigen Herrn die Musik von "Another Perfect Day" zu erklären.

Also, schauen Sie, die CD heisst ja "The Gothenburg Post Scriptum", also muss es etwas mit der Stadt Göteborg zu tun haben. Aus Göteborg kommt nun eine ganze Menge melodischer Death Metal Bands, die meistens mit zwei Leadgitarren und einem im Gegensatz zum klassischen Death Metal eher schreienden Sänger arbeiten. Aus dem "Post Scriptum" kann man dann ableiten, dass der Herr hinter "Another Perfect Day" den klassischen Göteborg Death Metal wie er von In Flames, Dark Tranquility und Soilwork begründet wurde, weiter zu entwickeln sucht und damit zwar seine musikalischen Wurzeln offenlegt, sich aber nicht als klassisch ansieht.

Stellen Sie sich also vor, sie haben nur eine Leadgitarre und einen Sänger, der sich in etwa wie Jan Chris de Koeyer von Gorefest auf deren Alben nach der Reunion anhört. Die Strophen sind im Allgemeinen von Stakkatoriffs geprägt, während die Refrains sehr melodisch sind. Der erste Song beispielsweise ist ein geiles Stück, geht richtig gut ab und hat Hitpotenzial. Leider wird das Album danach deutlich schwächer.

Interessant ist zwar noch, dass für das Stück "The Ghost She Slept Beside Me" der gute, alte Dan Swanö gewonnen werden konnte und mit seinem klaren Gesang einen echt guten Job abliefert, insgesamt hat "Another Perfect Day" aber mit dem Opener sein Pulver verschossen. Wirklich schlecht sind die weiteren Stücke zwar nicht und immer wieder schaut ein sehr cooler Part bei raus, aber wenn man stark anfängt, kann man nicht dermassen nachlassen.

Nach diesem Monolog musste ich in Bern schon den Zug verlassen...

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Supreme Chaos Records

Veröffentlichung

3/2011

Format

CD

Land

Genre

Death Metal