Was mein Kollege, Bluttaufe, bei der dritten Ausgabe von Svartkraft noch stark kritisierte - weil es mit dem Beipackzettel nicht zusammen gepasst hat - ist nun wahr geworden. Auf Ausgabe "IV - Ruin" sind die Finnen wirklich abwechslungsreich und haben einen druckvollen Sound. Nur, beim ersten Song, der schnulzig daher kommt, wie aus einem alten Bud Spencer Film stammend, fragt man sich noch, will man die Abwechslung überhaupt? Sollte die Band nicht lieber wieder klingen wie früher? Was soll der Scheiss?

Man, ein Glück, dass sich das beim zweiten Stück sofort ins bessere wandelt. Diffuser Takt, schmerzverzerrter Keifgesang, tiefe Grund-Riffs und zum Teil sehr schräge Lead-Gitarren erzeugen ein beklemmendes Gefühl im ganzen Körper. Fast ein wenig wie depressiver Black Metal aber nicht richtig depressiv. Ein wenig thrashig, aber kein Thrash. Irgendwie alles aber nicht katalogisierbar. Also kein standard Black Metal, sondern wirklich etwas, was zwar nicht ganz neu, aber auch nicht alltäglich ist.

Und es geht weiter mit der Abwechslung. Mal geknüppelt, mal rockig, eingängig und komplett konfus. Clean Gesang im Mayhem "Grand Declaration Of War"-Stil und dann wieder bitterstes Gekeife. Halb akustische Gitarren und dann wieder Effekte wie bei Nine Inch Nails. Naja, nicht ganz so schlimm aber im Black Metal fällt es bei weitem mehr auf. Der Bass ist oft richtig im Vordergrund, was den Liedern etwas rockiges verleiht. Und dann kommt der Titel-Track daher, der munter und lustig, richtig lebensbejahend, wirkt. Zumindest teilweise. "Deaths’Release" verkackt bei mir wieder vollkommen. Die ganzen Effekte und komischen Stimmungen wirken wie ein verstörter Marilyn Manson Song. Vor allem mit dem Erotik-Film-Keyboard im Refrain.

Hört Euch das Ganze Schauspiel lieber selbst an, ich mag keine Empfehlung geben, bin mir aber sicher dass es einigen gefallen, viele aber einfach nerven und verstören wird.

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Alles Stenar

Veröffentlichung

3/2011

Format

CD

Land

Genre

Black Metal