Progression! Progression!
Hatten wir schon!

Plakativ und kalauernd sind meine ersten Worte, doch sind sie einem unglaublich merkwürdigen Konstrukt geschuldet. Beinahe jede mir erdenkliche Aussage zu diesem Werk ist anhand selbigem widerlegbar. Es gibt stets ein weinendes und ein lachendes Auge.
Was man hier zu hören bekommt, hat man so noch nie gehört, obgleich sich einige Melodien so sehr ähneln, das sie wie gedoppelt wirken und einer langen Ahnenreihe entspringen.
Das Keyboard ist ein ständiger Begleiter und schafft einerseits mittelalterliche Klänge die überzeugen, um an anderer Stelle in elektrisches Gedudel und unnötiges Gefiepse abzudriften.

"Where Light And Death Unite" ist ein Paradebeispiel für die Möglichkeiten der Gitarre, die zu selten ausgeschöpft werden und grossteils im melodischen Schwedentodmilieu versauern. Hinzu kommt Pianobegleitung, die tatsächlich in Verbindung mit dem variierenden Organ des Sängers richtig überzeugt, ein zu langes Solo und ein "Cradle Of Filth-auf-Speed-Keyboard-Part" der enttäuscht, um besonnen und fantastisch untypisch gezupft auszuklingen.

"Servants Of The Nonexistent" ist Frankensteins musikalisches Monster, das sich aus Grave Digger, Schablonen-Schwedentod und vereinzelt massiven Momenten, ähnlich Nile, zusammensetzt.

Und ja, sie haben auf der Platte auch noch weiblichen Gesang unterbringen können, wie etwas Geballer, Fanfaren und andere dem paganen Klang zuzuordnende Spielereien.

Fazit: Ja, sie sind progressiv und ja, man hat eigentlich schon alles andernorts vernommen. Das grösste Problem ist, das trotz eines klar erkennbaren Kompositionsstils keine Einheit entsteht. In einem Test würde ich die Lieder bestimmt einer Band zusprechen und doch ist das Album weit davon entfernt wie aus einem Guss zu klingen.
Anstatt zu fordern strengt es an, anstatt ins grosse weite Meer der Ideen zu schwimmen, dümpelt man in einem Tümpel repetitiver Anleihen.

Albuminfo

Punkte

 

2/5

Label

Eigenproduktion

Veröffentlichung

3/2012

Format

CD

Land

Genre

Death Metal