Mit „Death Devil Magick“ bringt die deutsche Black Metal-Band Servant ihr heiß erwartetes drittes Album heraus – ein Werk, das sowohl die Grenzen des Genres erweitert als auch tief in symbolistische und okkulte Themen eintaucht. Am 20. September 2024 wird das Album weltweit über AOP Records veröffentlicht, sowohl auf CD als auch Vinyl. Nach zwei beeindruckenden Alben, "Blessed by The Light of a Thousand Stars" (2021) und "Aetas Ascensus" (2022), schlägt die Band nun auf diesem neuen Opus eine noch melodischere und zugleich brutalere Richtung ein.
Der melodisch-furiose Black Metal, für den Servant bekannt ist, wird auf „Death Devil Magick“ konsequent weiterentwickelt. Das Album, das zwischen Oktober 2023 und Mai 2024 aufgenommen, gemischt und gemastert wurde, präsentiert eine klangliche Vielschichtigkeit, die sich sowohl in hämmernden Drums, treibenden Basslinien als auch in schneidenden Gitarren und hypnotischen Keyboard-Melodien manifestiert. Die Instrumentalisierung ist kräftig, wütend und gleichzeitig erstaunlich dynamisch. Produzent und Sänger Farago hat hier erneut Regie geführt, was sich in einer klaren, aufgeräumten Klanglandschaft widerspiegelt, die der chaotischen und emotional aufgeladenen Natur des Black Metals eine neue Ordnung verleiht.
Was besonders heraussticht, sind die klareren Vocals, die im Vergleich zu den vorherigen Alben viel besser zur Geltung kommen. Faragos Stimme gibt den Texten, die sich um Themen wie Glaube, Sucht, menschliche Abgründe und philosophische Reflexionen drehen, eine zusätzliche Wucht. Das hat eine noch direktere und emotionalere Wirkung auf den Hörer und verstärkt die symbolistische Tiefe des Albums.
Das Album besteht aus neun Tracks, die jeweils mit nur einem einzigen Wort betitelt sind. Diese Reduktion auf das Wesentliche spiegelt die Präzision wider, mit der Servant hier ans Werk geht. Jeder Song wirkt wie ein eigener Mikrokosmos, der den Hörer auf eine intensive Reise durch Themen wie Lust, Verzweiflung, Ekstase und Magie mitnimmt.
Der Opener „Void“ dient als kurzes, mysteriöses Instrumentalintro, das die Bühne für das darauffolgende Gewitter bereitet. In „Temple“ bricht die Wucht der Band endgültig durch. Die Kombination aus aggressiven Riffs und melodischen Passagen zeigt die Stärke von Servants musikalischer Ausrichtung. Besonders hervorzuheben ist „Sin“, ein Track, der mit seiner verführerischen Hookline und seinen hypnotischen Keyboardklängen die Idee des Sündigens klanglich perfekt einfängt. Diese Verbindung aus Härte und Melodie zeigt, wie tief die Band in die psychologischen und emotionalen Konflikte eintaucht, die in ihren Texten verhandelt werden.
Am anderen Ende des Albums erwartet uns mit „Magick“ ein abschließendes Meisterwerk, das durch die wiederholte, tranceartige Struktur eine fast rituelle Atmosphäre aufbaut. Der Track beginnt mit einer gesprochenen Beschwörung, bevor er sich in repetitive, meditative Klangwelten vertieft, die den Hörer in einen Bann ziehen – wie eine düstere Zeremonie, der man sich nicht entziehen kann.
Inhaltlich schöpfen Servant tief aus literarischen und künstlerischen Quellen. Die Einflüsse von Charles Baudelaire und Friedrich Nietzsche sind deutlich spürbar, ebenso wie der symbolistische Maler Franz von Stuck. Diese Inspirationsquellen werden nicht nur in den Texten, sondern auch in der Klangästhetik aufgegriffen. Die Lieder wirken wie musikalische Gemälde, die von symbolischen Motiven durchzogen sind – ein Erlebnis, das den Hörer nicht nur auf der musikalischen, sondern auch auf einer intellektuellen Ebene fordert. Das Album fühlt sich wie eine dunkle Galerie an, in der der Hörer durch verschiedene Räume geführt wird, jeder erfüllt von einer eigenen, unheilvollen Atmosphäre.
„Death Devil Magick“ ist nicht nur ein weiteres Black Metal-Album – es ist ein Ritual, eine Beschwörung, die den Hörer tief in die menschliche Psyche zieht. Servant haben hiermit ein Werk geschaffen, das sowohl die Genre-Erwartungen erfüllt als auch die Möglichkeiten von Melodie und Aggression auf neue Ebenen hebt. Mit ihrer Fähigkeit, klare Vocals mit komplexen musikalischen Strukturen zu kombinieren, haben sie ihren Sound verfeinert und zugleich das thematische Spektrum erweitert.
Mit „Death Devil Magick“ beweisen Servant, dass sie nicht nur Teil der Black Metal-Szene sind, sondern sie aktiv weiterentwickeln. Wer sich auf diese Reise einlässt, wird von der dunklen Magie des Albums in ihren Bann gezogen – und sollte sich auf der kommenden „Scherbentour 2024“ auf ein ebenso intensives Live-Erlebnis gefasst machen. Lang lebe Servant.
Albuminfo
Punkte |
4/5 |
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Label |
AOP |
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Veröffentlichung |
09/2024 |
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Format |
CD |
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Land |
Deutschland | |
Genre |
Black Metal |
Tracklist
01. Void 1:30
02. Temple 4:30
03. Sin 4:43
04. Devil 3:54
05. Hope 4:21
06. Fury 5:36
07. Death 4:27
08. Litany 5:07
09. Magick 6:40