Es kam wie es kommen musste: Österreich gegen tschechische Kraftwerke, die Schweiz gegen die UNO und Profanity gegen die Welt! "Slaughtering Thoughts" ist nun schon die fünfte Veröffentlichung der nördlichen Nachbarn und wenn ich von "Profanity gegen die Welt" spreche, dann denke ich vor allem an die masslose Aggression, die Brutalität und die technische Leistung, die der Band zuzusprechen ist. Jenseits von jeglichen Trends und allen Kompormissen getrotzt zocken die drei, als ob sie schon mit der Gitarre, Bass und Schlagwerk in der Kinderwiege gelegen haben. Anders ist das technische Könnnen, welches die Jungs in ihrem intensiven, schnellen und eben vor allem kompromisslosen Death-Grind an den Tag legen, nicht zu erklären.

Vor dem Hören von "Slaughtering Thoughts" sollten allerdings einige Vorsichtsmassnahmen getroffen werden: Alle Fenster zu. Wer will denn schon die Nachbarn ärgern?! (Und aufdrehen werdet ihr sowieso voll, da gibt es leider kein halten). Legt aber auf alle Fälle schon mal eine Räumasalbe bereit, ihr werdet sie nach dem Hörgenuss brauchen!

Dass ein solch technisches und rhythmisches Werk vielleicht ein, zwei Durchläufe braucht, bis der Funke endgültig rüber springt, liegt auf der Hand. An Melodien wird nämlich gegeizt - und dies zu Recht! Trotzdem ist die Musik nach eben diesen zwei Einwärmrunden so genüsslich, dass ein bleibender Eindruck Entsteht (und nicht nur am Nacken!). Charakteristisch sind neben flüssigen Übergängen vor allem die immer wieder hohen und schrillen, schnell gespielten Gitarrenklänge, die fast in jedem Song irgendwo auftauchen. Neben stilistisch sind diese Klänge auch ungewöhnlich. Ab und zu wird man auch einen Hauch langsamer (so zum Beispiel bei einigen Stellen von "Solitude"). Aber aufgepasst: Wenn ich von langsamer spreche, dann meine ich: "nur noch blitzschnell"! Seltener kann man auch ein Break oder groovigere Stellen hören ("Strangulated with Thoughts").

Für immer in eure Schädel gehämmert werden auch die blechartigen Gitarren von "When Colour becomes Pallor", die für Spannung und gleichzeitige Entladung sorgen; der groovige Rhythmus zu Beginn von "During the hours of Darkness" und schliesslich der Gesangsrhythmus von "Soultornado - Hatburn inside". Produziert wurde im mir bisher unbekannten Brickhouse Studio, wo man scheinbar ziemlich gut Arbeiten kann, denn die Produktion ist weder zu steril, noch irgendwie zu rauh. Und gerade deswegen ist es eine schöne Mischung zwischen live-Feeling und den Feinheiten, die nur im Studio herausgearbeitet werden können. Für den einen oder anderen wird die Konzentration zu stark auf die technischen Höchstleistungen ausgefallen sein, doch wer technisches Blei mag, kommt um Profanity nicht herum!

Albuminfo

Punkte

 

4/5

Label

Eigenproduktion

Veröffentlichung

1/2002

Format

CD

Land

Genre

Death Metal