Aeba legen uns mit Rebellion - Eden's Asche ihr drittes reguläres Studiowerk vor. Im Falle von Aeba wird keiner von euch ernsthaft behaupten wollen, diese Band sei bisher von der einschlägigen Presse übermässig gepusht worden. Zu durchzogen - um nicht zu sagen vernichtend - fielen die Kritiken bezüglich ihrem Debut Im Schattenreich und dem Nachfolger Flammenmanifest aus. Daran wird auch Rebellion - Eden's Asche nichts ändern; zu berechnend und vorhersehbar ist das dunkle Gebräu, das uns Isegrim (Gitarre/Gesang) mit seinen Jüngern der Dunkelheit vorsetzt.

Wer nun angesichts des im Jahre 1998 veröffentlichten, offiziellen Debut Im Schattenreich meint, bei Aeba handle es sich etwa um irgendwelche Trittbrettfahrer, die sich einfach mal dem Black Metal verschrieben haben, weil dieser zu dieser Zeit gerade angesagt war, irrt sich gewaltig: Die Wurzeln von Aeba reichen nämlich bis ins Jahre 1992 zurück: Damals gründeten Occultum Nocturnus (Isegrim), Funeral Wisdom of the Elder Wintermoon (Schattensturm) zusammen mit weiteren Musikern im hohen Norden Deutschlands (Schleswig Holstein) die Band Eternal Suffer mit dem Ziel, Black Metal zu spielen. Occultum Nocturnus und Funeral Wisdom of the Elder Wintermoon (einfach kultig - deshalb erwähne ich die Pseudonyme auch zweimal...) sollten ausser den Gitarren die lyrische Seite bedienen. Da jeder eigene Texte schrieb, sang jeder seine Texte selber, was auch heute noch der Fall ist. Nach einigen Personalwechseln stiess im Jahre 1994 der Schlagzeuger Viking Lord (Nidhögg) zur Band und man benannte sich nach diversen Namensvorschlägen in Aeba um. Aeba steht im Übrigen für die Anfangsbuchstaben der vier Erzdämonen Astaroth, Eurynome, Beal und Amducias. Noch im selben Jahr folgten die ersten lokalen Auftritte in Jugendzentren mit anderen lokalen Metal-Bands, allerdings ohne Bassist. In der Person von Exul Caeli (Exul) wurde man schliesslich im Jahre 1995 fündig. Im Winter 1995 wurde das erste Demo The Rising aufgenommen. Die Resonanzen waren durchaus zufriedenstellend, um aber der Musik noch mehr Atmosphäre und Ausdruck zu geben, kam im Jahre 1996 die Keyboarderin Daemonia in die Band. 1997 folgte das zweite Demo Im Schattenreich; Last Episode waren von diesem Tape derart angetan, dass sie es umgehend sogar als CD veröffentlichten. Zur Jahreswende 1998/1999 begaben sich Aeba erneut ins Studio, um den Nachfolger Flammenmanifest einzuspielen.

Da sich die Jungs von Aeba bisher tourmässig eher rar gemacht haben, ist es nicht erstaunlich, dass mit Rebellion - Eden’s Asche bereits eine weitere Scheibe folgt. Zumindest verkaufstechnisch bleiben sie so im Gespräch. Einzelne Stücke des neusten Werkes von Aeba hervorzuheben ist nicht ganz einfach. Als persönlicher Favorit stellte sich nach mehrmaligem Hören der Track Flammenherz heraus, welcher mit 9.22 Minuten zugleich der längste ist. Aeba gehen hier nämlich von der ersten Minute an richtig aggressiv zu Werke. Daneben ist mir auch ... Between Wrath and Anguish positiv in Erinnerung verblieben, welches fast an die Klasse von Immortal herankommt! Ansonsten bieten uns Aeba relativ eingängigen Black Metal mit vereinzelten ruhigen Passagen. Im Vergleich zu den beiden Vorgängerwerken sind zweifelsohne Fortschritte bezüglich Songwriting festzustellen, einzelne Parts sind auch technischer geworden. Nicht über jeden Zweifel erhaben sind die Keyboardparts; das Ganze kommt manchmal etwas zu theatralisch und aufgesetzt daher. Aufgenommen wurde Rebellion - Eden‘s Asche in den Northern Light Studio im Zeitraum Februar-März 2001, gemastert im September 2001. Ob sich Nidhögg an den Aufnahmen noch beteiligt hat, weiss ich nicht; im Booklet wird er auf jeden Fall nicht mehr erwähnt. Die Produktion könnte mit Sicherheit besser sein; ich finde aber, dass der Sound an sich ganz gut zum Bandimage von Aeba als überzeugte Verfechter der Dunkelheit passt.

Um allfällige Unklarheiten über die grundsätzliche Ausrichtung von Aeba aus dem Wege zu schaffen, nur folgende Worte aus dem Booklet zu Rebellion - Eden‘s Asche: "Ich kann mich nicht entsinnen, an wievielen Morgen ich erwachte, ohne einen Hauch von Kälte zu verspüren, mich selbst fragend, wo ist der Unterschied zwischen der Hölle, in der ich brannte und der, in der ich jetzt bin. Tag für Tag ein neuer Tod in den Abgründen meiner Seele, doch mit jedem wächst meine Kraft und mit ihr der Hass auf diese Welt. Wir werden ewig sein!" Aeba verkörpern in ihren Texten das absolut Negative, Dunkle und Rebellische - Kompromisse gibt es nicht. Diesbezüglich muss jeder von euch selbst entscheiden, was er von solchen Worten halten will; ich für meinen Teil kann damit meistens nicht viel anfangen und ziehe eine überzeugende musikalische Darbietung jeweils vor!

Objektiv gesehen bietet Rebellion - Eden‘s Asche wohl nur höchst durchschnittlichen Black Metal. Trotz dieses Umstandes hat mir die Scheibe gefallen. Man merkt nämlich, dass es sich bei Aeba um eine Band handelt, die konsequent ihren Weg geht und zwar unbeeindruckt von irgendwelchen Pressefritzen. Diese Haltung verdient grundsätzlich Unterstützung! Wer nicht jeden Franken (tönt doch viel besser als Euro...) umdrehen muss, kann sich Rebellion - Eden’s Asche durchaus zulegen; geboten wird nämlich solider Black Metal, dem leider jegliche Überraschungsmomente fehlen. Neue Anhänger werden Aeba damit allerdings kaum finden!

Albuminfo

Punkte

 

0/5

Label

Last Episode

Veröffentlichung

12/2001

Format

CD

Land

Genre

Black Metal