Darwin und die soziale Ader

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Arwald

Beitrag von Arwald »

Insomnius hat geschrieben:. Perfekte Anpassung ist auch Stärke im weitesten Sinne.
irgendwie nicht.
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Hagel
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Beitrag von Hagel »

Dieser Darwin-Käse ist auf Menschen schon seit Urzeiten nicht mehr anwendbar. Die Anpassung an die Witterung und an den daraus resultierenden Nahrungserwerb ist längst abgeschlossen und ist auch der Grund für die Jahrtausende währende Überlegenheit der weißen Menschen, die "mehr denken" mußten, um zu überleben. Während der Buschmann auf der Bastmatte sitzend dem Abendbrot entgegenstarrte, mußte in den nördlichen Gefilden (auch Asiens) viel mehr aufgebracht werden, um zu überleben - mehr Kopfarbeit, eine höhere Technisierung des Waffen- und Gerätebaus, Ackerwirtschaft inkl. Dreifelderwirtschaft, eine insgesamt höhere Konkurrenz zu anderen Menschen und zur Natur, all das führte dazu, dass nicht mehr der Angepassteste überlebt, sondern die Gemeinschaft der Menschen als Ganzes. Seit sich Menschen auf einzelne Aufgaben spezialisieren, gibts Darwinismus nicht mehr. Das sieht im Tierreich natürlich vollkommen anders aus.
Eins zum Ende. Wenn hier alle Töpfe leergegessen sind (und die Wirtsvölker verschwunden), tritt Darwin wieder auf den Plan.
Polyhymnia
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Beitrag von Polyhymnia »

Nachdem Hagel etwas schreibt, könnte man das Thema gerade schliessen; bedenklich.
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Der Theurg
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Beitrag von Der Theurg »

Darwin = theoretisches Konstrukt für Logiker = Unfug.


Möglicherweise ist es an der Zeit, wieder einmal den Baron zu zitieren:

"Unser Ausgangspunkt ist nicht die moderne Theorie der Evolution, sondern die traditionsgebundene Theorie der Involution. Für uns ist es nicht so sehr wahr, dass der Mensch durch Evolution vom Affen abstammt, als vielmehr, dass der Affe durch Involution vom Menschen abstammt."

"Die Evolutionisten glauben, sich "positiv" an die Tatsachen zu halten. Sie merken nicht, dass die Tatsachen an sich stumm sind, dass dieselben Tatsachen, verschieden gedeutet, für völlig verschiedene Thesen Zeugnisse ablegen. So war es möglich, dass jemand, der alle für die Evolutionstheorie vorgebrachten Beweise berücksichtigte, gezeigt hat, dass diese Beweise letztlich auch die Gegenthese unterstützen könnten, die in mehr als einer Hinsicht der traditionalen Lehre entspricht: die These also, dass, weit davon entfernt, dass der Mensch ein "entwickeltes" Produkt von Tierarten ist, die Tierarten als Seitenarme aufgefasst werden müssen, in die sich ein Urimpuls verlaufen hat..."
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Graf von Hirilorn
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Beitrag von Graf von Hirilorn »

Bei aller Logik und Ablehnung des Involutionsgedankens... Am letzten Satz ist etwas dran...
Polyhymnia
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Beitrag von Polyhymnia »

Eine Theorie kann positiv oder negativ definiert werden, respektive evolutiv oder involutiv. Nur weil es den anderen Weg herum auch geht, heisst es nicht, dass es sie falsifiziert, im Gegenteil.
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Hagel
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Beitrag von Hagel »

Ju-Hu hat geschrieben:Darwin = theoretisches Konstrukt für Logiker = Unfug.


Möglicherweise (....) Urimpuls verlaufen hat..."
Es ist sogar anzunehmen, dass sich die (wenigstens) menschliche Geschichte anders zugetragen hat, als der wissenschaftliche Kanon es predigt. Wir sprechen hier nicht über 20 000 Jahre mehr, sondern über Millionen Jahre. Fundament dieser These sind archäologische Funde von menschlichen Gebrauchsgegenständen, die von Kohle umschlossen gewesen sind. Man kann also durchaus von einer Rück- bzw. Seitenstrangentwicklung ausgehen, wenn man dazu bereit ist.

http://www.wfg-gk.de/archaeologiearchiv.html
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Der Theurg
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Beitrag von Der Theurg »

Das ist richtig. Deswegen wird ein entscheidendes Moment betreffend wissenschaftlicher Thesen zumeist leider niemals berücksichtigt, welches ich kürzlich in folgender Definition gelesen habe:

"Glauben entsteht natürlicherweise beim Aufwachsen und Lernen. Der Glaube ersetzt anfangs nachprüfbares Wissen, bis es später verfügbar ist. Doch werden wir durch die Erziehung dazu gebracht, gelernte Glaubenssätze beizubehalten statt sie weiter zu erforschen, selbst wenn wir es könnten, und zwar meist aus Bequemlichkeit."

Das bedeutet: Die meisten empirisch arbeitenden Wissenschaftler erforschen, überprüfen und vergleichen nur jene Dinge und Zusammenhänge, die sie bereits von vornherein glauben WOLLEN.

Als kleines Kind habe auch ich an die vermeintliche Richtigkeit der Evolutionstheorie Darwins geglaubt. Doch bei aller Kritik AN der reinen Vernunft, scheint mir die Evolutionstheorie aus heutiger Sicht nicht nur sehr widersprüchlich und zusammenkonstruiert, sondern auch im höchsten Masse unlogisch. Hingegen die Involutionstheorie ergibt auf allen Ebenen Sinn: zuerst steht immer das Höchste, Reinste und Edelste - das Heilige! -, dann folgt schrittweise der kontinuierliche Verfall.

Neben entscheidendem archäologischen und paläontologischen Beweismaterial, steht die Involutionstheorie nicht nur im Einklang mit der traditionalen vedischen Lehre von den Weltzeitaltern, sondern auch mit der antiken griechischen nach Hesiod - und sogar mit der Völuspâ in der Edda.

Der fortschreitende Verfall im geistig-seelischen Bereich, der komplementär zur materiellen "Entwicklung" verläuft, lässt sich gerade in den vergangenen tausend Jahren hervorragend dokumentieren, beispielsweise anhand des Verfalls der deutschen Sprache, wie das vollständige Verschwinden des Vokativs, des Duals oder des teilweise noch im 19. Jahrhundert, ja sogar noch in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts von einigen älteren Leuten gebrauchte Deklinationssuffix' bei Personennamen, oder natürlich das Verschwinden der allgemeinen Wahrnehmung und Umgang mit dem Heiligen und dem Numinosen als Grundlage des alltäglichen Lebens.

Heute wird der Sieg der aufgeklärten Vernunft über die vermeintlich "überholte" Irrationalität gefeiert, wobei dieser "Sieg" in Wahrheit ein Abstieg in einen illusorischen Schatten der Realität, in eine eingeschränkte Wahrnehmung und damit in eine wirkliche Irrationalität darstellt.

Dabei merken nicht einmal die rohesten Atheisten unter den Kündern der Aufklärung, dass ihr unsinniges Weltbild von einer linear verlaufenden Evolution des Geistes dem Christentum entlehnt und von selbigem geprägt ist, welches ja durch das Erscheinen des Messias die Geschichte in ein "Davor" und ein "Danach" unterteilt, aber nicht nur in Form der Jahrzählung, sondern auch verbunden mit der Vorstellung eines Aufstiegs der Menschheit durch den "Gnadenakt der Erlösung", welche für das gesamte abendländische, auch für das atheistische Denken und Geschichtsbewusstsein bis zum heutigen Tage eine verhängnisvolle Grundlage darstellt.

Solange dieser Abstieg in die Irrationalität sowie der geistig-seelische Verfall der Menschheit anhält, wird auch folgende, 5000 Jahre alte Beschreibung des modernen Menschen in der Bhagavad-Gita niemals in das allgemeine selbstkritische Bewusstsein der Gesellschaft treten:

"Sie widmen sich Aufgaben ohne Zweck, die mit dem Tod enden, und stecken sich als höchstes Ziel die Befriedigung der Begierden, überzeugt, dass es darüber hinaus nichts mehr gäbe."

Schöne neue Welt? - Armselige neue Welt!

Wie lächerlich wirken da jene Zeitgenossen, die selber einem modernistischen, aufgeklärten und historizistischen Weltbild verhaftet sind, wo es keinen wirklichen Platz für einen Sinn für das Heilige mehr gibt, und welche deshalb mit sinnentleerten Floskeln wie "Ehre", "Treue" oder "Vaterland" den Mangel für Verlorengegangenes zu kompensieren versuchen.

WO DAS HEILIGE NICHT IM ZENTRUM DES TÄGLICHEN LEBENS STEHT, GIBT ES AUCH KEINE EHRE UND TREUE!!!
Zuletzt geändert von Der Theurg am 21.01.2009, 13:20, insgesamt 1-mal geändert.
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Eldain
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Beitrag von Eldain »

Es stellt sich die Frage, ob der geistige und seelische Zerfall im Widerspruch zu einer darwinistischen Sichtweise steht. "Zerfall" scheint ein zu wertender Ausdruck zu sein, welcher die vorangegangen Werte und Regeln per Definition höher einstuft als die zerfallenden. Losgelöst von jeglicher Wertung kann dieser Zerfall ebensogut die logische Weiterentwicklung des Menschen sein. Dabei geht die Entwicklung natürlich weit über die blosse Anpassung an Witterung und andere natürliche Gegebenheiten hinaus und berücksichtigt soziale Aspekte, wie die zunehmende Vernetzung / Globalisierung / Technisierung. Geistige und seelische Verkümmerung ist subjektiv betrachtet ein Weiterentfernen vom "Höchsten, Reinsten und Edelsten", scheint aber bedauerlicherweise genau das Rezept des heutigen Menschen zu sein, um in der sogenannten "aufgeklärten und entwickelten" Gesellschaft Erfolg zu haben. Allerdings ist es nicht möglich vorherzusehen, ob es sich dabei nur um einen Trend der letzten Jahrhunderte (meinetwegen Jahrtausende) handelt und ob sich irgendwann eine Wende einstellt.
Polyhymnia
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Beitrag von Polyhymnia »

Meine Grosseltern sind Gottgebunden und glaubten an eine Art Humoralpathologie, ohne dass es ihnen bewusst war. Das ist die Lehre, die sich von Aufzeichnungsbeginn in der Antike an, in mehr oder minder gleicher Form, bis ins 19 Jhd durchgezogen hat. Sie beisst sich mir Darwin, da jeder Mensch, egal welcher "Art" er zugehört, seine Entwicklung durchlaufen kann, auf grundverschiedenen Wegen. Darwin kann man mit Religion vereinbaren, selbst die Affenthese, es geht hier um einen grösseren Konflikt als Religion-Wissenschaft, es geht um die Auffassung und Definition des Menschen als etwas Höheres als ein Tier, oder nicht. Jedenfalls gibt es heutzutage mehrere Kulturen, die ich für mich persönlich ohne Skrupel in Darwins These pressen könnte, als welche, die ich aussen vor lassen würde; gelten tut sie also schon.
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Der Theurg
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Beitrag von Der Theurg »

Welche Kulturen?
Polyhymnia
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Beitrag von Polyhymnia »

Ju-Hu hat geschrieben:Welche Kulturen?
Die Amerikanische, die Chinesische und noch ein paar asiatische, ausser der Indischen (sie halten sich noch), die Russische (im Raum UDSSR noch ein paar andere) und bald kommt Westeuropa dran.
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Der Theurg
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Beitrag von Der Theurg »

Alle genannten Kulturen (auch die heutige indische) sind in meinen Augen ebenfalls Belege für die Richtigkeit der Involutionstheorie.

Und - um mich selbst zu zitieren - würde ich auch sagen:

Wo das Heilige, das Numinose und die Transzendenz nicht mehr im Zentrum des täglichen Lebens sowie als Ausgangs- und Endpunkt aller Kultur stehen, beginnt der Verfall.
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