Das nenne ich noch Stilvielfalt! Raised Banner aus Wetzlar / Deutschland verwursten Balladen, Heavy Metal, Prog, Thrash, Death und Black Metal zu einem schwer zu definierenden Mix. Dass auch noch drei der vier Jungs als Sänger fungieren, macht das dritte Demo "Cast in Nowhere" nicht zugänglicher. Dies ist eine Scheibe, die man sich definitiv ein paar Mal anhören muss um sich mit ihr anzufreunden.

Ganz ist mir das allerdings nicht gelungen. Ich mag zwar einerseits die Abwechslung und die Überraschungen, andererseits vermisse ich hin und wieder den Wiedererkennungswert. Einen eigenständigen Stil konnten Raised Banner trotz der verschiedenen Einflüsse noch nicht wirklich entwickeln, was man einer Demo-Band aber auch nicht vorwerfen darf. Am überzeugendsten ist das Material, wenn wie in "Inside Me" der wohlklingende Klargesang und das Gekeife gekonnt miteinander verwoben werden und dem Refrain einen erhabenen Charakter verleihen. Die etwas biederen Old School Heavy / Thrash Metal-Passagen reissen mich allerdings nicht sonderlich mit. Die müssten präziser vorgetragen werden!

Leider ist der vierte Song über weite Strecken ungeniessbar, weil sich auf der CDR offensichtlich ein übler Fehler eingeschlichen hat. Das ständige Knacken nervt gewaltig. So etwas sollte eigentlich nicht passieren, Jungs! Ich hoffe, das ist nur auf meinem Exemplar so. Ansonsten ist die Produktion für eine Demo aber absolut in Ordnung.

Nach mehreren Durchläufen entdecke ich immer mehr gute Momente und kann ein Antesten von "Cast in Nowhere" allen empfehlen, die Metal in der Schnittmenge von Heavy Metal und Melodic Death Metal mögen. Ein etwas tolerantes Ohr bezüglich Tightness und Produktion sollte man natürlich haben, wie oft bei Eigenproduktionen. Noch fehlt es Raised Banner ein wenig an Kompaktheit. Man darf aber auf das erste Album gespannt sein. Nach drei Demos wäre die Zeit für ein solches ja langsam gekommen!

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Eigenproduktion

Veröffentlichung

7/2005

Format

CD

Land

Genre

Death Metal