Aus dem Dunstkreis um die Schweden Pathos geboren, haben Fejd 2001 die elektrischen Gitarren komplett in die Ecke gestellt und beschränken sich nahezu vollständig auf akustische Instrumente (von dezentem Keyboard einmal abgesehen). Trotzdem ist "Storm" kein langweiliger Neofolk, sondern eine solide Rockscheibe geworden, die auch Metaller mit offenen Ohren interessieren könnte.

Das ist vermutlich auch der Grund, warum Fejd nach drei EPs bei den Österreichern von Napalm Records untergekommen sind. Auch am Logo kann man die stilistische Herkunft noch erkennen. Ausserdem unterscheiden sich Fejd doch deutlich von den deutschen Neofolk Bands der Marke Forseti und Konsorten. Die Schweden kreieren nämlich nicht mollschwangere Trauerspiele gepaart mit Lagerfeuerromantik, nein, es geht vielmehr in die Richtung traditionelle schwedische "Folk" Musik. Wer sich das jetzt nicht vorstellen kann, weil man ja ansonsten nur Metal kennt, sollte sich noch einmal "Nordavind" von der Band Storm anhören.

Die Gesangsmelodien tragen das Lied, bleiben aber oft auf einer Linie mit den anderen Melodiegebenden Instrumenten. Das ist auch einer der wenigen Kritikpunkte an "Storm". Wesentlich interessanter wird es nämlich, wenn sich der Gesang von Moraharpa (wenn ich richtig informiert bin, eine Art Geige mit Bünden) und Flöte lösen und sein eigenes Ding durchziehen kann. Die Rhythmus-Sektion dagegen weiss ordentlich nach vorne zu drücken und es gibt wohl nicht viele weitere Folkbands, die an ausgewählten Stellen mit Double-Bass agieren.

Die Produktion ist schön warm und erdig, die Gitarren sehr hell, fast schon mandolinenhaft gespielt. Der Gesang ist rau aber nicht schräg, und kommt ebenfalls schön druckvoll. Irgendwie vielleicht vergleichbar mit Eluveitie (wenn diese Folk spielen würden, oder Fejd Death Metal).

12 Stücke sind es auf "Storm", das Album ist knapp 60 Minuten lang. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob es an meinen metalverwöhnten Ohren liegt, oder an der Spieldauer, aber nach etwas mehr als der Hälfte lässt das Interesse an den Stücken nach. Ich habe auch das Gefühl, dass sich hier ein paar nicht ganz so intensive Songs eingeschlichen haben. Aber dennoch ist "Storm" ein gutes Album und hat seine 9 Punkte vollends verdient. Eine solche Abwechslung ist immer willkommen.

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Napalm Records

Veröffentlichung

3/2009

Format

CD

Land

Genre

Folk Metal