Amüsiert erinnere ich mich gerade daran, wie ich noch vor einigen Tagen mit einem gebürtigen Italiener über die Metal-Szene in Italien sprach, er war, als eingefleischter nicht-Metaller der Ansicht, dass Metal in Italien toter sei, als die Demokratie in Afghanistan, da das ganze zu satanistisch ist etc. Nun halte ich das Drittwerk der Italiener von Nefarium in den Händen und ich würde mal ganz dreist behaupten, dass Italiener so schwedisch wohl sonst nur im Sprachkurs klingen.

Die letzte Neuigkeit die ich mit Nefarium in Verbindung bringe ist, dass die Jungs mit Dark Funeral auf Tour waren und ich muss ganz sicher sagen, dass sie da auch hingehören, zwar würde ich "Ad Disciplum" nicht den Status eines Plagiats der früheren Dark Funeral Alben zusprechen, aber man merkt an wem man sich orientiert.
So wird dann auch das dementsprechend zu erwartende Programm geboten: melodisch orientierter, hasserfüllter Black Metal, die meiste Zeit Vollgas und das ganze hin und wieder durch Breaks, Intros und Lead-Parts unterbrochen, die den Stücken einen eigenen Charakter und Wiedererkennungswert geben, wie man ihn bei all der Aggression und dem Tempo, das Nefarium an den Tag legen, gar nicht erwarten würde.

Ein sehr schönes musikalisches Gesamtpaket also, dass durch Gastauftritte Archarons von 1349 noch einige weitere Feinheiten gesetzt bekommt. Doch auch soundmässig ist das Album sehr stimmig gehalten, man fährt eine Produktion auf, welche die eher anspruchsvollen Momente der Musik unterstreicht, ohne das Geknüppel unter den Tisch zu kehren und vor allem trotz moderner Mittel steril zu klingen.

Alles in allem ein wirklich gutes Album, wer Nefarium sowieso schon kennt und mag sollte zugreifen und wer sich Bands wie Dark Funeral gern anhört, sollte wohl bei Nefarium mal ein Ohr riskieren.

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Agonia Records

Veröffentlichung

6/2010

Format

CD

Land

Genre

Black Metal