In einem epischen Crescendo aus schamanischen Klängen und schwarzmetallischer Gewalt kehrt Darkestrah nach einer achtjährigen Schaffenspause triumphal auf die Bühne des Black Metal zurück. "Nomad", das siebte Album dieser monumentalen Band, ist eine kraftvolle Rückkehr zu den Wurzeln, gepaart mit frischem Wind aus neuen Mitgliedern und einem reifen Verständnis für ihre einzigartige klangliche Vision.

Seit einem Vierteljahrhundert erhebt sich Darkestrah aus den weiten Ebenen Kirgisistans, doch ihre Reise hat sie nun nach Deutschland geführt. Diese geographische Verlagerung hat ihren Sound nicht geschwächt, sondern vielmehr bereichert. In "Nomad" verschmelzen epischer Black Metal und folkloristische Einflüsse zu einem klanglichen Epos, das die Weiten der zentralasiatischen Steppe und die Tiefen des metallischen Untergrunds gleichermaßen erkundet. Mit Mitgliedern aus dem Iran und Kirgisistan ist es keine Überraschung, dass Darkestrah östliche Einflüsse in ihre Musik integrieren. Diese Elemente verleihen "Nomad" eine einzigartige Farbe und Textur, die das Album über die Grenzen des Genres hinaus erhebt.

Die Lyrik von "Nomad" ist ebenso eindringlich wie vielschichtig. Themen wie Schamanismus, Heidentum, Anti-Christentum, Turkismus und Geschichte durchdringen jede Note und jeden Vers, während die Band die epische Poesie Kirgisistans in ihre Texte einwebt.

Das neue Line-Up von Darkestrah hat dem Album zweifellos gutgetan. Die Mischung aus Veteranen und neuen Talenten bringt eine frische Energie und ein neues Maß an Können in die Kompositionen. In seinen besten Momenten erzeugt "Nomad" eine absolut betörende Atmosphäre, die Melancholie, Verzweiflung, Triumph oder die Unvermeidlichkeit des persönlichen Schicksals widerspiegelt. Diese emotionale Tiefe durchdringt jeden Song und zieht den Hörer in einen Strudel aus klanglicher Ekstase und tiefer Reflexion.

Die Produktion von "Nomad" mag für einige puristische Hörer als etwas synthetisch erscheinen, aber sie zeichnet sich durch ihre Tiefe und Ausgewogenheit aus. Es ist kein roher Mix, sondern eine sorgfältig abgestimmte Klanglandschaft, die die Komplexität der Musik von Darkestrah perfekt einfängt.

Obwohl Vergleiche mit Größen wie Drudkh und Negură Bunget durchaus angebracht sind, erreicht "Nomad" nicht ganz die gleiche hypnotische Intensität. Dennoch markiert dieses Album einen Wendepunkt in der Geschichte von Darkestrah. Nach Jahren der Mittelmäßigkeit ist "Nomad" zweifellos eine positive Überraschung aus dem Hause Darkestrah und ein Zeugnis für ihre künstlerische Reife und Vision.

Albuminfo

Tracklist

Verwandte Artikel

Panchrysia - Deathcult Salvation

Nordafrost - Back To The Shores Of Grey

Alvheim - I Et Fjort Fortid