Hier ist nun also das erste "richtige" Kind der Damenriege. Was sich auf dem Demo "The Mirror" noch wie Kitties böse Schwestern auf Doom angehört hat, entwickelte sich bis zum heutigen Tage zu einem ernstzunehmenden Gefüge und einem der wichtigsten Vertreter der eidgenössischen Doom-Liga. Dass das Quartett den Frauenbonus nicht (mehr) nötig hat, hat shEver durch zahlreiche Konzerte und viel Herzblut längst bewiesen, nun folgt nachträglich das Manifest auf Format einer Lochscheibe unter dem Titel "Ocean of Illusions".

Die schwermütigen Rrriot Grrrls (Achtung: Das ist keine Anspielung auf Alice Schwarzer!) haben es geschafft sich von meiner böswilligen Kittie Analogie zu lösen. Diesmal wandert der Vergleich über die Landesgrenze von Kanada an die Westküste der Vereinigten Staaten. Die selbstzerrstörerische Kombination, ausgehend von Jessies destruktiver Gitarrenarbeit und Alex’ klagendem Klargesang, habe ich zuletzt in dieser Perfektion bei der Kultgruppe mit dem Fisch, Flipper gehört.

Wirklich gut kommt der erdige, mitreissende Groove, ausgehend vom Schlagzeug und Bass. Die Geige bei "Silver Water" entpuppt sich nach mehrmaligem Hören zum Nervtöter, nicht jeder und jede ist halt ein Martin Powell. Das grosse Defizit ist nach wie vor eine fehlende zweite Gitarristin. Man wünscht sich mehr Impulse und Akzente von der sechsseitigen Fraktion. Falls dieser vakante Posten besetzt werden kann, und Sarah in die grossen Schuhe von Melanie passt, steht einem grossen Wurf nichts mehr im Wege.

Die Qualität ist für eine Eigenproduktion wirklich amtlich. Beziehen kann man das Album über die bandeigene Internetseite. Zum Schluss bleibt nur: shEver rules, ok?

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Eigenproduktion

Veröffentlichung

11/2007

Format

CD

Land

Genre

Doom Metal