Das Internet bietet heutzutage eine gute Plattform um sich über Meinungen, Kritiken und Statistiken zu informieren. Bei Tiamat erschlug es mich. Bei all dem Albenreichtum ist scheinbar der einzige Liebling der Hörergeneration das neue "Amanethes" Album. Fast fünfzig Prozent waren sich einig dieses Album mit Abstand zum Sieger zu küren. Was gab es also an Neuerungen von der Tiamatschiene? Ganz einfach, in diesem Jahr hat sich Tiamat selbst übertroffen. Ein geniales Werk, das sicherlich die nächsten Jahre unbezwungen überstehen wird, ist geboren. Oft verglichen mit Sisters of Mercy, oder den längst verblichenen Paradise Lost, reihen sich nun Tiamat in die Hallen der Meister ein.

Die neue Scheibe ist intensiv, individuell, abwechslungsreich. Ob nun das Machwerk unter diversen Psychotika entstanden ist, wer weiss, aber die Stimmung reisst mit. Zu Beginn wird man von schlechtem Gesang und ruppigen Rhythmen eher skeptisch, während die Lyrics auch nicht unbedingt mitreissen, doch ein Ausrutscher ist erlaubt, denn mit "The Hellhound Sleeps again" ist ein treibender Song für jede heimliche Depression entstanden. Genial eingesetzte Stimme mit einem gut getimten Keyboard steht für diesen Song ein. Wer etwas Tanzbares sucht, der dürfte mit "Equinox Of The Gods" zufrieden gestellt sein. Recht schnell mit genialen Soundeffekten und aggressiv geht’s zur Sache. Wer es instrumental mag, der dürfte den titelgebenden Song "Amanethes" vergöttern. Romantisch angehaucht spielt das Gitarrenduo ihr Klangwerk. So würde man den Schritt zur Sonne vertonen, wenn man ihn verbildlichen möchte. Der Song bildet ein Zwischenglied, warum nun dieser den Titel gab wird wohl ein Geheimnis bleiben. Etwas Hard Rock gefällig? Schmalzig geht’s bei "Meliae" zur Sache.

Ein kleines Fazit: Wer den roten Faden des Genres innerhalb der Neuerscheinung Tiamats sucht, der wird verzweifeln. Für eine breite Hörerschaft geschaffen teilt sich das Album in zwei Stufen. Der Beginn: Ein Konstrukt aus Gothic Metal, EBM im Stile Mansons, aber auch Sisters O.M. Der zweite Akt ist die ruhige Klangversion zum ruhigen hören. Insgesamt 15 Songs sorgen für Abwechslung im Digipack. Eine sehr geniale, teils erotische Aufmachung im gelackten Design bringt nicht nur dem Ohr, sondern auch dem Auge etwas Freude.

Albuminfo

Punkte

 

4/5

Label

Nuclear Blast

Veröffentlichung

8/2008

Format

CD

Land

Genre

Gothic Metal